Die Notunterkunft für alleinstehende wohnungslose Männer am Meesenring ist seit Jahren überdurchschnittlich nachgefragt und regelmäßig überbelegt. Die als Bodelschwingh-Haus bekannte Einrichtung wird im Auftrag der Stadt von der Vorwerker Diakonie betrieben. Das städtische Gebäude ist stark sanierungsbedürftig, unter anderem muss eine Brandschutzertüchtigung erfolgen. Die erforderlichen Sanierungsarbeiten werden derzeit erfasst und anschließend von der städtischen Tochter KWL koordiniert. „Die Hansestadt Lübeck möchte zum einen dem gestiegenen Platz- und Raumbedarf als auch dem notwendigen Sanierungsbedarf des Gebäudes am Meesenring Rechnung tragen“, so Sozialsenator Sven Schindler.
Während der Sanierungsphase ist der vorübergehende Auszug der Notunterkunft erforderlich. Das bisherige Ausweichquartier im Rahmen der Corona-Pandemie, die Containeranlage in der Schlutuper Straße, steht aufgrund eines Neubauvorhabens des Grundstückseigentümers nur bis April 2021 zur Verfügung. Als temporäres Ausweichquartier wurde unter Abwägung aller Kriterien und Flächenverfügbarkeit der Volksfestplatz als bestmöglicher und letztlich alternativloser Standort gewählt.
„Die Sanierung und Erweiterung ist überfällig. Ich freue mich, dass es nun in diesem Jahr losgeht! In der Zwischenzeit bitte ich alle Betroffenen, Bewohner und Betreiber um Geduld. Bei der KWL bedanke ich mich sehr für die kompetente fachliche Unterstützung bei diesem sozialen Projekt“, führt der Senator aus.
Es erfolgt eine Umsetzung in mehreren Phasen. Zunächst wird auf dem Volksfestplatz eine Containeranlage mit 31 Plätzen als Ersatz für den Containerstandort in der Schlutuper Straße ab April 2021 aufgestellt. Die Containeranlage wird ein paar Monate später erweitert, sobald die Sanierungsarbeiten am Gebäude Meesenring 8 beginnen und die dort untergebrachten Personen ausziehen müssen. Insgesamt werden dann 60 Plätze auf dem Volksfestplatz zur Verfügung stehen.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten des Gebäudes Meesenring 8 erfolgt ein Umzug aller Bewohnenden der Containeranlage auf dem Volksfestplatz zurück in das sanierte Bodelschwingh-Haus. Hier soll dann auch der 1. Stock mitgenutzt werden können, um den gestiegenen Platzbedarf und eine menschenwürdige Unterbringung für die Zukunft gewährleisten zu können.
Die zwischenzeitliche Nutzung des Volksfestplatzes hat keinerlei negative Auswirkungen auf die geplante Wohnbau-Entwicklung, weil die Sanierung des Bodelschwingh-Hauses rechtzeitig abgeschlossen sein wird. +++