Nach rund drei Wochen Planung und zwei Tagen Aufbau ist das Lübecker Corona-Impfzentrum in der Musik- und Kongresshalle (MuK) einsatzbereit. Kernstück der großzügigen Infrastruktur in der lichtdurchfluteten Rotunde bilden die sechs Kabinen, in denen parallel die Beratungsgespräche sowie die Impfungen durchgeführt werden können. Bis zu 1000 Menschen können hier täglich gegen das COVID-19 Virus geimpft werden. Je nach Bedarf kann die Kapazität flexibel erhöht oder reduziert werden. Für den Betrieb des Impfzentrums sind mehrere Partner verantwortlich: Die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) für das ärztliche Personal, das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter–Unfall-Hilfe für das medizinische, aber nichtärztliche Personal, die Bundeswehr für das administrative Personal sowie die Hansestadt Lübeck für die Gesamtleitung.
Bürgermeister Jan Lindenau übergab die Einrichtung heute, 14. Dezember 2020 symbolisch an die Partner: „Hier ist in kurzer Zeit logistisch Großartiges von allen Beteiligten geleistet worden. Auch wenn der avisierte Impfstoff Hoffnung macht, so ist dies kein Signal, dass mit dem Impfen die Pandemie vorüber sein wird. Alle sind aufgefordert die Hygiene- und Abstandsregeln sowie Kontaktbeschränkungen strikt zu beachten."
Einmal mehr zeigt sich auch hier in der MuK, was viele unterschiedliche Menschen und Organisationen mit dem guten Willen zur Kooperation im Kampf gegen Corona leisten können. Mein besonderer Dank gilt der Feuerwehr, die das Projekt Impfzentrum in Lübeck koordiniert hat“, betont Senator Ludger Hinsen.
„Innerhalb von wenigen Wochen hat die Feuerwehr Lübeck in Zusammenarbeit mit der MuK ein tragfähiges Konzept erstellt und umgesetzt. Wir sind sehr gespannt, wann das Impfzentrum den echten Betrieb mit COVID-Impfungen aufnehmen wird“, sagt Dr. Alexander Mischnik, Leiter des Lübecker Gesundheitsamts. „Mit der Durchführung von Impfungen gegen COVID-19 ist die Pandemie noch nicht schlagartig vorbei, aber die spezifische Impfung ist ein großer Schritt in Richtung Normalität, die hoffentlich ab Mitte 2021 einkehren kann. Hier ist jeder aufgerufen, sich gemäß STIKO-Empfehlungen impfen zu lassen, damit die Pandemie ein Ende finden kann“, so Mischnik weiter.
„Nach wie vor wird nicht-ärztliches medizinisches Fachpersonal gesucht“, so Kai-Uwe Preuß, Regionalvorstand Johanniter-Unfall-Hilfe. „Wer Interesse an einer Mitarbeit hat noch nicht über das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe oder die Kassenärztliche Vereinigung in Schleswig-Holstein gelistet ist, kann sich einfach per Mail an impfzentrum.luebeck@johanniter.de bewerben. Wir freuen uns über jede Unterstützung!“
Die Bundeswehr will weiterhin entschlossen zur Eindämmung von COVID-19 beitragen. „Wir werden in dieser Krise so lange unterstützen, wie wir gebraucht werden“, bekräftigt Oberstleutnant Oliver Witt, Leiter Kreisverbindungskommando Hansestadt Lübeck.
Spielbetrieb parallel zum Impfzentrum möglich
Mit der Einrichtung des Impfzentrums in der Rotunde bekommt die MUK eine neue, weitere Funktion und übernimmt als öffentliches Haus in diesen schwierigen Zeiten eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Mit dem Beginn der Impfung wächst die Hoffnung, dass ein erster Schritt gemacht ist, um wieder Veranstaltungen möglich zu machen. Der Spielbetrieb in der MUK kann weiterhin parallel zum Betrieb des Impfzentrum im Konzertsaal, den Kleinen Saal und weiteren Konferenz- und Tagungsräumen stattfinden.
Musikalische Pflaster im Beobachtungsraum
Durch regelmäßige kammermusikalische Konzertbeiträge wird die MUK auch weiterhin als Kulturort für die zu impfende Personen erlebbar sein. In Kooperation der Reihe MUK-NEUE HORIZONTE mit der Themenagentur music@cetera ist die Idee entstanden, sowohl die heutige Übergabe des Impfzentrums als auch die anschließende Impfphase durch regelmäßige Konzertbeiträge entspannend zu begleiten. Das Motto der Aktion lautet „Musikalische Pflaster im Beobachtungsraum“. Den musikalischen Auftakt gestalten Dorothea Schupelius (Violine) und Jelizaveta Vasiljeva (Klavier) mit „Imagine" von John Lennon, der "Sonate d-moll op. 108, 2. Satz" von Johannes Brahms und „Syncopation“ von Fritz Kreisler. Die Interpretinnen sind Teil von ClassicPeople, ein Förderprojekt für junge Musizierende der Themenagentur music@cetera. +++