Die Modulschule auf der Hüxwiese nimmt Form an: Aus 115 Modulen im Holzbau als „Stecksystem“ wird seit Anfang November das neue Interimsgebäude auf einem Teil der Hüxwiese errichtet. Zudem werden momentan Blockfundamente aus Beton und ein Stahlträgerrost zur Gründung örtlich verlegt. Im Juni 2021 soll die Modulschule auf der Hüxwiese fertig sein, so dass die Kalandschule in den Sommerferien 2021 wieder in einem Gebäude zusammengeführt wird.
„Bei jeder Sanierungsmaßnahme suchen wir nach individuellen Lösungen, um den Schulalltag durch unsere Bautätigkeit so wenig wie möglich zu belasten“, erläutert Bausenatorin Joanna Hagen. „Mit dem Modulbau gehen wir einen ganz neuen Weg: Wir bauen eine Schule, die den Standort wechseln kann. Ein Modul-Mobil, sozusagen.“
Das Gebäude ist mit 16 Klassenräumen, 6 Betreuungsräumen (2 davon mit Teeküchen), 1 Musikraum, der gesamten Verwaltung und einer Mensa mit 100 Sitzplätzen ausgestattet. Als Interimsbau wird sie der 4-zügigen Kalandschule bis zur Fertigstellung der Altbausanierung und es Dachgeschossausbaus nach derzeitigem Terminplan bis Ende 2023 dienen. Der Modulbau wird dann nach einem jetzt schon vorgeplanten Umbau von Klassen zu Differenzierungsräumen für eine 3-zügige Schule mit Ganztagsbetreuung an seinen endgültigen Standort an das Geniner Ufer versetzt werden.
Die Module mit den Maximalmaßen von 3,40 Meter mal 7,80 Meter werden mit einem hohen Vorfertigungsgrad im Werk gefertigt und für die spätere De- und Remontage sowie für den Umbau von sechs Klassen- zu Differenzierungsräumen vorbereitet. Bis auf die Bodenbeläge der Mensa und der Flure werden alle Moduloberflächen im Endzustand angeliefert. Vor Ort werden lediglich die haustechnischen Installationen zusammengeführt.
Die Mensa wird für den ersten Standort, den Interimsbau, als Ausgabeküche konzipiert und später zu einer Aufwärmküche umgebaut. Zwei weitere Küchen in Betreuungsräumen dienen der Kalandschule als Essensausgabebereich.
Neben dem Schulgebäude entsteht auf der Hüxwiese ein Schulhof mit diversen Spielgeräten wie Bolzfläche, Sandkiste, Seil-Klettergerät und Reckstangen. Am Ufer ist ein breiter Grünstreifen vorgesehen, der weiterhin von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Das Gelände der Hüxwiese wird nach der Nutzung als Interimsschule seinem ursprünglichen Zweck -der öffentlichen Nutzung mit einem neuen Landschaftskonzept wieder zugeführt.
Die Baukosten für die Modulschule auf der Hüxwiese betragen rund 9,1 Millionen Euro. Das Architekturbüro sso architekten aus Lübeck und die Planungsgruppe KMO aus Eutin haben den Bau geplant. Die Firma Brüggemann Holzbau aus Neuenkirchen setzt die Planungen als Modulbau um.
Hintergrund:
Im Zuge einer Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2018 ein Schwammbefall des Dachgebälks der Kalandschule am Standort Kalandstraße detektiert. Dieser Befund führte aufgrund von Sicherheitsaspekten zur sofortigen Sperrung des 2. Obergeschosses der Schule und somit zur Splittung des Grundschulstandortes Kalandschule. Die Schüler werden seitdem an zwei Standorten, dem Altgebäude in der Kalandstrasse und der VHS am Falkenplatz, beschult.
Um die Schule für die Zeit der Sanierung wieder zusammenzuführen, wurde nach einem geeigneten Standort für eine Interimslösung im Quartier gesucht. Die Wahl fiel hier auf die Hüxwiese, so dass mit einem Bürgerschaftsbescheid am 28. März 2019 der Kauf einer Modulschule beschlossen wurde.
Da am Standort Hüxwiese eine Tankstelle platziert und das Gelände auch archäologisch von Interesse war, wurden aufwendige Erdaustauschmaßnahmen mit dem Tiefbaubeginn im Mai 2020 unter der Begleitung des Fachbereiches Archäologie vorgenommen.
Die ursprüngliche Terminplanung, die Fertigstellung des Modulbaus im Herbst 2020, hat sich aufgrund des EU-weiten Ausschreibeverfahrens sowie infolge abschließend zu klärender Brandschutzplanungen verschoben.
Daten im Überblick
· Start Tiefbauarbeiten: 1. Mai 2020
· Start Modulbau: 12. Oktober 2020
· Fertigstellung / Übergabe: Juni 2021
· Umzug Kalandschule: Sommer 2021
· Kosten: 9,11 Millionen Euro
· Planung: sso architekten (Hochbau), KMO (Haustechnik), IB Cornelius Back (Brandschutz, Vorstatik), IB Andreas Knoll (Außenanlagen), Baukontor Dümcke (Baugrund)
· Modulbau: Brüggemann Holzbau
· Tiefbau: Drögemüller
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