Veröffentlicht am 10.09.2020

Es erhub sich ein Streit im Himmel

Auftaktkonzert des Europäischen Hanse-Ensembles im Dom zu Lübeck am 29. September 2020

Mit einem großen Auftaktkonzert am 29. September 2020, um 18 und 20 Uhr im Dom zu Lübeck, beginnt das Europäische Hanse-Ensemble seine DebütTournee durch die Hansestädte. Im Europäischen Hanse-Ensemble treffen alte Musik und junge Menschen aufeinander: Unter der Leitung von Manfred Cordes entführt das 22 internationale Musiker:innen umfassende Ensemble in eine Klangwelt, die vor gut 400 Jahren das musikalische Leben der alten Hansestädte prägte. Schirmherr des Projektes ist Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und Vormann der Hanse.

Am Dienstag, den 29. September um 18 Uhr sowie um 20 Uhr, gibt das Europäische Hanse-Ensemble unter der Leitung von Manfred Cordes sein Auftaktkonzert im Dom zu Lübeck. Die Tournee, die ursprünglich für Juni entlang der Ostseeküste bis nach Danzig geplant und wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, findet nun unter den aktuellen Hygienemaßnahmen statt – mit großen Abständen zwischen den Musiker:innen und sehr begrenzter Platzzahl an den Aufführungsorten.

Das Europäische Hanse-Ensemble setzt sich aus Gesangssolist:innen und Instrumentalist:innen zusammen, die in den Meisterkursen des Vorjahres auserwählt wurden. Die 22 jungen Musiker:innen stammen aus ganz unterschiedlichen Ländern europaweit – aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Tschechien, Polen, Norwegen, Russland und Deutschland, aber auch aus Kanada, den USA, Indonesien und Japan. Das Ensemble musiziert auf historischen Instrumenten, wie sie in der Zeit um 1600 gebräuchlich waren: Neben Zinken, Posaunen, Violinen in alter Mensur, Viole da gamba und Dulzian werden Lauteninstrumente und Orgel zum Klingen gebracht.

Das Publikum wird in eine einzigartige Klangwelt entführt, wie sie vor rund 400 Jahren das musikalische Leben der alten Hansestädte prägte. Zur Zeit der Hanse wurde zu bedeutenden kirchlichen Festen in allen großen Kirchen der Hansestädte prächtige Musik gespielt. Das diesjährige Programm des Europäischen Hanse-Ensembles, das zugleich dessen erste »Visitenkarte« ist, umfasst klangvolle Werke des 17. Jahrhunderts zum Fest des Heiligen Michael aus den Hansestädten Hamburg und Danzig. Beim diesjährigen Auftaktkonzert werden Werke von Komponisten wie Hieronymus Praetorius und Matthias Weckmann (Hamburg), Paul Siefert und Christoph Werner (Danzig) gespielt, die heute zwar weitgehend unbekannt sind, jedoch großartige Kompositionen schufen, die seit Jahrhunderten auf ihre Entdeckung und Wiederbelebung warten.

Die Konzerte stehen unter der Leitung von Manfred Cordes, einem international anerkannten Spezialisten auf dem Gebiet der Alten Musik, Leiter des renommierten Ensembles WESER-RENAISSANCE Bremen und langjährigem Professor an der Hochschule für Künste Bremen. Eine Besonderheit dieser älteren Musik ,ist auch die intensive Forschungsleistung, die Ensembleleiter Manfred Cordes betreibt. So ist er in Archiven auf der Suche nach den originalen Quellen, die anschließend in die heutige Notenschrift übertragen werden. Beim Auftaktkonzert des Europäischen Hanse-Ensembles kommen Musikliebhaber:innen daher in den seltenen Genuss eines ganz besonderen Klangerlebnisses und lauschen jungen Musiker:innen, die alte Musik auf historischen Instrumenten spielen.

Im Sinne der Hanse

Das Europäische Hanse-Ensemble fördert den kulturellen Austausch über Grenzen hinweg und führt Musiker:innen aus Europa und über Europa hinaus zusammen. Das Projekt hat daher seine ideale Heimat am Europäischen Hansemuseum gefunden. Denn wie auch das Ensemble auf musikalischer Ebene, leistet das Museum einen Beitrag zur Stärkung des europäischen Gedankens auf einer musealen Plattform. Das Europäische Hansemuseum ist die größte Institution, die sich mit der Geschichte der Hanse beschäftigt. Es erforscht und vermittelt das immaterielle Kulturgut der Hanse in Deutschland und Europa und präsentiert dessen einzigartige Geschichte in einem faszinierenden Erlebnismuseum.

Mit einer angeschlossenen Forschungsstelle, zahlreichen Sonderausstellungen und Vorträgen trägt es dazu bei, die Relevanz der Hanse sichtbar zu machen. So wird die Hanse zur Inspiration für Gegenwart und Zukunft. »Als Direktorin des Europäischen Hansemuseums freue ich mich daher sehr, dass ein so bemerkenswert international aufgestelltes Projekt wie das Europäische Hanse-Ensemble in unserem Haus residiert. Wir betrachten die Arbeit des Hanse-Ensembles als optimale Ergänzung unserer eigenen Arbeit als Museum. Denn wir können die Hansezeit jetzt nicht nur sehen, sondern auch hören«, so Dr. Felicia Sternfeld.

Die Karten für das Konzert im Dom zu Lübeck kosten 20 Euro, ermäßigt 12 Euro und sind unter www.luebeck-ticket.de erhältlich. Es wird darum gebeten, die Vorverkaufsmöglichkeiten zu nutzen. Eine Abendkasse wird nur eingerichtet, wenn noch Restkarten verfügbar sind. Weitere Konzerte finden am 30. September 2020 um 19 Uhr in der Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg sowie am 1. Oktober 2020 um 18 Uhr und um 20 Uhr in der Kulturkirche St. Stephani in Bremen statt. Detaillierte Informationen zu den Konzerten sowie zum Europäischen Hanse-Ensemble gibt es unter www.hanse-ensemble.eu. +++

Quelle: Europäisches Hansemuseum