Die Hansestadt Lübeck wird in diesem Jahr erstmalig die Radweg-Sanierung mit dem sogenannten DSK-Verfahren (Dünne Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise) im Gleisweg, in der Schwartauer Allee sowie in der Warthestraße testen. Speziell für schmale Wege, wie Geh- und Radwege, hat die Firma Kutter eine Verlegemaschine mit nur 1,40 Meter Gerätebreite entwickelt. Die Einbaubreiten liegen zwischen 80 Zentimetern und 2,20 Metern durch den Einsatz eines variablen Verlegekastens. Neben dem normalen DSK-Mischgut lassen sich mit diesem Gerät auch farbige Asphaltdeckschichten beispielsweise in rot, grün oder ocker speziell für Radwege oder auch Gehwege herstellen. Bausenatorin Joanna Hagen stellte gemeinsam mit der Firma das Verfahren heute im Gleisweg vor.
„Radfahren soll sicher sein und Spaß machen. Dafür brauchen wir gute Radwege. Diese haben wir über viele Jahre vernachlässigt, so dass ein großer Instandhaltungsstau entstanden ist. Jetzt müssen wir massiv in unser Radwegenetz investieren. Da sind kreative Lösungen gefragt“, führt Bausenatorin Joanna Hagen aus. „Damit wir in möglichst kurzer Zeit möglichst viel erneuern können, setzen wir auf neue Technik und neue Bauweisen. Diese sind schnell und kostengünstig. Sie versetzen uns in die Lage, zügig mehr Fahrkomfort und mehr Fahrsicherheit zu schaffen.“
Im Gegensatz zu einer grundhaften Sanierung, die einen erheblichen Eingriff in den Boden und eine lange Sperrung erfordert, gehen Oberflächensanierungen im DSK-Verfahren mit nur geringen kurzfristigen Verkehrsbehinderungen einher. Grund hierfür ist, dass lediglich Verformungen und stark beschädigte Teilflächen abgefräst und Schadzonen reprofiliert werden. Im Anschluss kann direkt mit dem Einbau der Asphaltdeckschicht in Kaltbauweise begonnen werden. Ein Eingriff in den Straßenkörper erfolgt nicht.
Ein weiteres Plus des DSK-Verfahrens ist die Umweltfreundlichkeit: Der energiesparende Kalteinbau erfolgt geräuscharm und geruchsemissionsfrei, kann deshalb auch innerstädtisch nachts durchgeführt werden. Zum Einsatz kommen nur umweltfreundliche Bindemittel. Durch die einmalige zentrale Anlieferung aller erforderlichen Baustoffe wird der Straßenverkehr von Transporten entlastet.
Im Rahmen der Erhaltungsmaßnahmen gilt es aber zu berücksichtigen, dass die Lebensdauer einer DSK-Sanierung etwa sechs bis acht Jahre kürzer ist, als die einer konventionellen Deckschichtsanierung mit Heißasphalt. Allerdings kann die Oberfläche wiederholte Male im DSK-Verfahren saniert werden.+++