Veröffentlicht am 15.06.2020

Hansestadt Lübeck tritt Europäischer Städtekoalition gegen Rassismus bei

Stadt positioniert und verpflichtet sich zu einer nachhaltigen Strategie gegen Rassismus

Das Thema Rassismus ist durch den Fall George Floyd so präsent wie lange nicht mehr. Nicht nur in den USA ist Rassismus ein Problem, das hat die weltweite Protestwelle der Solidarität gezeigt.

Natürlich lässt sich der Rassismus in den USA nicht mit dem in Deutschland vergleichen. Rassismus hat verschiedene Ausprägungen, wie er gelebt und ausgedrückt wird. Auch das Einwanderungsland Deutschland hat ein fortwährendes, sich immer wieder aktualisierendes Rassismusproblem, der Anschlag in Hanau ist kaum vier Monate her. Auch nach Hanau gab es gesellschaftliche Erschütterungen, damit diese nicht allzu schnell wieder verhallen, müssen Handlungsansätze und Maßnahmen für eine nachhaltige Veränderung rassistischer Strukturen und ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen geschaffen werden.

Die Hansestadt Lübeck hat sich bereits seit 2006 durch Bürgerschaftsbeschluss zu einem interkulturellen Öffnungsprozess verpflichtet, das kommunale Integrationskonzept wird aktuell unter Mitwirkung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen fortgeschrieben.

„Der Bürgerschaftsbeschluss vom Januar dieses Jahres zum Beitritt der Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus ist ein weiterer Meilenstein für eine nachhaltige Veränderung, hin zu einer Gesellschaft der Vielfalt. Es ist unser aller Auftrag, wachsam zu sein und gegen Rassismus in unserer Gesellschaft entschieden vorzugehen.“, so Bürgermeister Jan Lindenau, der die Beitrittsbewerbung für die Hansestadt Lübeck unterzeichnete.

Die Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus wurde 2004, als eine Initiative der UNESCO, gegründet und verzeichnet derzeit ca. 150 Mitgliedsstädte. Sie alle haben es sich zur Aufgabe gemacht, jede Form von Rassismus und Diskriminierung auf kommunaler Ebene zu bekämpfen, die Vielfalt in Europa zu achten, Toleranz und internationale Gesinnung zu fördern sowie für Menschenrechte einzustehen. 

Lübeck ist, nach der Landeshauptstadt Kiel, die zweite Kommune in Schleswig-Holstein, die sich dafür entschieden hat, sich öffentlich zu positionieren und sich in ihrem Handeln für eine gerechte und durch Solidarität geprägte Gesellschaft auszusprechen sowie rassistischen und diskriminierenden Einstellungen und Verhaltensweisen entschieden entgegenzutreten.

Mit der Aufnahme in die Koalition verbunden, ist die Umsetzung eines 10-Punkte-Aktions-Planes, in dem die Hansestadt Lübeck sich mit einem Handlungsprogramm für eine nachhaltige Strategie gegen Rassismus verpflichtet. Die Stabstelle Integration der Hansestadt Lübeck wird federführend für die Umsetzung zuständig sein. +++