Die Hansestadt Lübeck führt das Modellprojekt „Präventive Hausbesuche in Moisling“ in Kooperation mit dem Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V., Regionalstelle Lübeck durch. Sechs Krankenkassen fördern dieses dreijährige Projekt mit einer Zuschussfinanzierung nach der Landesrahmenvereinbarung zum Präventionsgesetz Schleswig-Holstein. Ziel und Inhalt des Angebotes ist die Aufklärung, Sensibilisierung und Information älter werdender Menschen über Möglichkeiten der sozialen und medizinischen Vorsorge, um ein möglichst langes, selbstbestimmtes und mitverantwortliches Leben im vertrauten Wohnumfeld zu unterstützen. Ein wesentliches Kernelement besteht in der Eigeninitiative der Ratsuchenden, die proaktiv den Kontakt herstellen zur Inanspruchnahme häuslicher Besuche.
Hier schließt sich der Kreis zum hansestädtischen Gesamtkonzept Leben und Wohnen im Alter, aus dem die Gesamtstrategie Prävention im Alter entwickelt worden ist. Aus der Beteiligung Lübecker Bürger:innen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesund älter werden – Lübeck im Dialog“ in den Jahren 2017 und 2018 wurde unter anderem deutlich: Angebote und Hilfen für alternsbedingte Einschränkungen sind häufig nicht ausreichend bekannt. Ein erster Kontakt mit dem sozialen Sicherungssystem erfolgt dann oftmals erst in akuten Notlagen. An diese Sachlage knüpft das Modellprojekt „Präventive Hausbesuche in Moisling“ an. Als vorgeschaltetes Instrument werden Menschen ab dem 65. Lebensjahr über bestehende gesundheitliche und soziale Angebote informiert und motiviert, diese in Anspruch zu nehmen. Einerseits soll erreicht werden, im Bedarfsfall gut vorbereitet zu sein und schnell an eine passgenaue Hilfe zu kommen.
Gleichzeitig soll auch die soziale Teilhabe gestärkt und unterstützt werden, um möglicher Vereinsamung und damit seelische oder psychosomatische Erkrankungen zu minimieren. Die Hansestadt Lübeck ist im Rahmen der Daseinsvorsorge Trägerin des Projektes. Die Caritas, Regionalstelle Lübeck, übernimmt für die dreijährige Projektlaufzeit die konkrete Durchführung vor Ort. Für die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projektes konnte die Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck (FGL) – Krankenhaus Rotes Kreuz Lübeck – gewonnen werden. Damit ist zum Ende der Projektlaufzeit eine qualifizierte Auswertung gewährleistet. In der Konsequenz wird dann auch eine mögliche Verstetigung und Übertragbarkeit auf andere Stadtteile zu prüfen sein. +++