„Lübeck ist neugierig! Auf der Suche nach dem verborgenen Wissen...“ Unter diesem Motto machten sich neun Bewerber:innen auf die Suche nach Themen und reichten ihre Ideen für den Preis der Bürgerakademie 2019 an.
Am 5. Februar 2020 wurden die Preisträger bekannt gegeben und in einer feierlichen Veranstaltung im Audienzsaal von der Jury geehrt. Einleitend betonnte Max Schön, Vorstands-Vorsitzender der Possehl-Stiftung, die Bedeutung von Wissen und Bildung für die Gesellschaft und begrüßte die Ausschreibung eines Preises zum Thema Bürgerforschung.
Insgesamt wurden vier Preise vergeben. Der erste Preis, dotiert mit 1500 Euro, ging an die Kinder-Reporter von der Stadtschule Travemünde für ihre Recherche und Darstellung des Lebens von Dr. Hermann Zippel. Dr. Zippel, heute kaum noch bekannt, war Badearzt und Wohltäter, der vor fast 100 Jahren in Travemünde lebte und wirkte. Senatorin Weiher überreichte die Preisurkunde an Benny und Maximilian, von der Stadtschule Travemünde, die sich über den Preis sehr freuten.
Der zweite Preisträger, Kunstmaler Heiko Jäckstein, beschäftigt sich in seiner Bürgerforschung „Künstlerkolonie Gothmund“ mit Künstlern, die Gothmund als Motiv gemalt haben. In Archiven, Museen und Privathaushalten hat er hierzu inzwischen ca. 150 Arbeiten aus dem späten 19. Jahrhundert entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seine Webseite ist als „wachsende“ Bilder-Datenbank konzipiert: Er möchte mit Unterstützung der (Lübecker) Öffentlichkeit, Bilder in der Datenbank sammeln, verwalten und veröffentlichen.
Der dritte Preis wurde zweimal vergeben. Einen dritten Preis erhielt Dr. Wolfgang Raabe, der in seinem Beitrag weniger das Radfahren als Verkehrsmittel im Alltag betrachtet. Vielmehr analysiert er die gesundheitliche Sicht, sowie die Aspekte Zeitgewinn und Kostenfaktor für die Gesellschaft. Ebenfalls einen dritten Preis erhielt Joachim Steinmann: Mit seinem Beitrag lädt er uns auf eine Reise auf mittelalterlichen Spuren ein - auf den ehemals beliebten Pilgerweg von Lübeck nach Bad Wilsnack.
Für die Jury waren Prof. Dr. Cornelius Borck, Antje Peters-Hirt, Klaus Puschaddel, Christiane Wiebe und Belén Amodia anwesend. In ihren Lobreden zeigten sie ihre Anerkennung für die Leistung der Bewerberinnen und Bewerber, die sich sehr engagiert und aus rein persönlichem Interesse ihrem Thema so intensiv gewidmet haben. Damit haben sie alle das zentrale Anliegen des diesjährigen Wettbewerbers mit Leben gefüllt, nämlich Bürgerwissen und Bürgerforschung aus dem „stillen Kämmerlein“ zu holen und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse aus allen Bewerbungen wurden in kompakter, visueller Form als professionell gestaltete Plakate an diesem Tag vorgestellt. Diese Plakate sind zurzeit im Rahmen einer kleinen Ausstellung in der VHS in der Hüxstraße und am Falkenplatz zu sehen und werden später an weiteren Ausstellungsorten gezeigt. Einrichtungen, die diese Ausstellung ebenfalls in ihren eigenen Räumen zeigen möchten, können sich gerne bei der Bürgerakademie melden. +++