Die Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, und die Hansestadt Lübeck verleihen 2019 ihren gemeinsam vergebenen Thomas Mann Preis an den Schriftsteller Claudio Magris. Die Auszeichnung des italienischen Romanciers, Essayisten und Übersetzers Claudio Magris (geb. 1939) gilt einem großen Erzähler Europas. In seinem Donau-Buch von 1986, das am Flusslauf der Donau entlang von Grenzen und Grenzüberschreitungen erzählt, gibt er ein funkelndes Panorama europäischer Geschichte. Triest, seine Heimatstadt, hat er gleich mehrfach beschrieben: als eine literarische Hauptstadt Mitteleuropas, als Ort vielstimmiger, vielsprachiger Begegnungen, als Museum verstörender Erinnerungen, zuletzt in dem Roman Verfahren eingestellt von 2017 und in den Prosa-Miniaturen der Schnappschüsse von 2019. Die Bücher von Claudio Magris wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Die Verleihung des Preises durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau und den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Winfried Nerdinger, findet am 12. Dezember 2019 um 19 Uhr in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in der Münchener Residenz statt. Die Laudatio hält Michael Krüger.
Der Thomas Mann Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Friedhelm Marx (Sprecher der Jury), Michael Krüger, Dr. Birte Lipinski, Martin Mosebach, Georg M. Oswald, Gabriele Schopenhauer und Prof. Dr. Hans Wißkirchen. +++
Quelle: Die Lübecker Museen