Allen voran: die Sozialdemokratische Wählerinitiative mit dem wortmächtigen Günter Grass an der Spitze. „Assistenz durch Dreinreden“, so Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter Grass-Hauses, lautete das Credo des Schriftstellers. Er und seine Mitstreiter gehörten zu den Wegbereitern des politischen und gesellschaftlichen Wandels, der mit dem „Machtwechsel“ 1969 möglich wurde: Zwanzig Jahre nach Gründung der Bundesrepublik konstituierte sich nach der Bundestagswahl vom 28. September 1969 erstmals eine sozialliberale Koalition, Willy Brandt wurde am 21. Oktober 1969 zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler gewählt. „Brandts Nähe zu Günter Grass und anderen Intellektuellen war außergewöhnlich“, erklärt Bettina Greiner, Leiterin des WillyBrandt-Hauses Lübeck. Die Verbindung von „Geist und Macht“ war in der Geschichte der Bundesrepublik nie so eng wie in der Ära Brandt. +++
Quelle: Günter Grass-Haus und Willy Brandt-Haus