„Alle hier anwesenden Auszubildenden und Anwärter haben es geschafft, sich gegenüber Ihren Mitbewerbern durchzusetzen, dazu beglückwünsche ich Sie. Willkommen bei der Hansestadt Lübeck! Sie starten Ihre Ausbildung zu einem Zeitpunkt, zu dem nicht nur für Sie vieles anders wird. Auch die Verwaltung der Hansestadt Lübeck ist im Wandel. Demografie, Digitalisierung, Modernisierung werden Ihren Verwaltungsalltag prägen. Machen Sie mit und gestalten sie diesen Wandel! Seien Sie neugierig und offen für Veränderungen.“, appelliert Bürgermeister Jan Lindenau an die Auszubildenden.
Nach der feierlichen Übergabe der Verträge lud Bürgermeister Lindenau die neuen Nachwuchskräfte und ihre Eltern zu einer gemeinsamen Rathausführung ein. Im weiteren Verlauf erwartet die Berufsstarter ein mehrtägiges Einführungsseminar. Hier lernen sich die Auszubildenden untereinander und ihren Ausbildungsbetrieb kennen. Sie erhalten Informationen über die vielfältigen Aufgaben, die eine Kommune zu erfüllen hat und durch eine von der Jugendausbildungsvertretung vorbereiteten Stadtrallye erfahren sie zugleich etwas über die Hansestadt Lübeck.
802 Bewerberinnen und Bewerber haben sich für dieses Jahr um einen Ausbildungsplatz für 13 unterschiedliche Ausbildungsberufe in pflegerischen, gewerblich-technischen und verwaltenden Berufsbereichen der Hansestadt Lübeck beworben.
„Auch wenn die Bewerberlage mittlerweile sehr schwierig geworden ist, ist es uns dennoch gelungen die Ausbildungsquote auf mittlerweile 3,9 Prozent zu steigern. 2016 hatten wir 167 Ausbildungsverträge abgeschlossen, zum Ende des letzten Jahres 2018 waren es bereits 189 Ausbildungsverträge. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, werden wir zukünftig zudem im Rahmen des Bundesprogramms Fachkräfteoffensive Erzieherinnen/Erzieher auch ErzieherInnen in Kooperation mit der Dorothea-Schlözer- Schule ausbilden. Und wir werden verstärkt um Arbeitskräfte werden. Die Vielfalt in der Ausbildung, die wir als Stadtverwaltung anbieten, kann kaum jemand übertreffen“, wirbt Bürgermeister Lindenau für die Hansestadt.
Insbesondere in den gewerblich-technischen Ausbildungsberufen zeigt sich der Fachkräftemangel. So konnten im Jahr 2019 nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze als Gärtner besetzt werden.
Einer der Auszubildenden ist Onur-Can Türk aus Lübeck, 18 Jahre, der eine Ausbildung zum Straßenwärter beginnt. Für ihn war von Anfang an klar, dass er einen Beruf im Freien ausüben möchte. „ Ich wollte gern draußen und in einem größeren Team arbeiten und einen Beruf mit Perspektive erlernen. Als ich das Angebot von der Agentur für Arbeit bekam und ich mich bei Youtube über den Beruf näher informiert hatte, war mir klar, dass ich mich dafür bewerben werde. Ich freue mich, dass es geklappt hat und ich heute mit meiner Ausbildung bei der Stadt beginnen kann“, erklärt Onur-Can Türk.
Lisa Füllgraf, 26 Jahre, startet ab Oktober mit der Ausbildung als Notfallsanitäterin. Für sie ist das bereits der zweite Beruf, den sie erlernt. „Ich wollte unbedingt einen Beruf ergreifen, bei dem ich Menschen helfen kann, deshalb wählte ich mit 16 Jahren den Beruf der medizinischen Fachangestellten“, erläutert Lisa Füllgraf ihre damalige Berufswahl. Nach zehnjähriger Berufstätigkeit ist ihre berufliche Motivation nach wie vor, Menschen zu helfen, allerdings erscheint ihr der zukünftige Beruf der Notfallsanitäterin wesentlich abwechslungsreicher und auch das Arbeiten und der Zusammenhalt im Team der Berufsfeuerwehr waren ausschlaggebende Gründe für ihren beruflichen Wechsel.
Auch für Jaclyn Böckel, 37 Jahre, ist es nicht die erste Ausbildung. „Als gelernte Altenpflegerin war es für mich mit zwei kleinen Kindern sehr schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Der Schichtdienst, die körperlich anspruchsvolle Tätigkeit und die Rahmenbedingungen in der Pflege haben mich dazu bewogen etwas Neues zu beginnen. Da ich noch 30 Jahre Berufstätigkeit vor mir habe, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für einen Neubeginn“, erläutert Jaclyn Bökel. Für den Ausbildungsberuf der Verwaltungsfachangestellten hat sie sich entschieden, weil sie mit und für Bürger arbeiten möchte und zwar in sehr vielfältigen und unterschiedlichen Tätigkeitfeldern. Ausschlaggebend war zudem die Möglichkeit, diesen Beruf in Teilzeit zu erlernen.
Der Umgang mit den Bürgern, die Vielfalt der Aufgabenbereiche sowie die Größe und der Flair der Hansestadt waren vor drei Jahren auch für Tobias Breuel ausschlaggebend, bei der Hansestadt Lübeck eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten zu beginnen. Da er zuvor einige Jahre als Zeitarbeiter tätig war, spielte auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes eine entscheidende Rolle für seine Berufswahl. Im Juli 2018 hat er seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und strebt im Anschluss das Studium Bachelor of Arts Public Administration an. „Ich möchte nach dem Studium noch mehr in Lübeck bewegen, mehr Einfluss nehmen und auch Verantwortung übernehmen. Besonders wichtig ist mir die Verwaltungsabläufe und die Kommunikation mit den Bürgern zu verbessern“, erklärt der 29jährige seine Motivation für das Studium. Für Tobias Breuel hat der heutige Tag noch eine weitere Besonderheit, er wird Vater.
Wer sich für eine Ausbildung oder ein Studium im nächsten Jahr bei der Hansestadt Lübeck interessiert, sollte sich ab sofort bewerben. Mehr dazu unter www.ausbildung.luebeck.de, www.berufe–sh.de sowie www.interamt.de. Wer sich vorab in einem persönlichen Gespräch informieren möchte, kann sich jederzeit an den Personal- und Organisationsservice der Hansestadt Lübeck, Fischstraße 2-5, 23552 Lübeck, Telefon (0451)122 –1174/-1125/ -1137 wenden.+++