Veröffentlicht am 30.07.2019

Stadt prüft kostenfreien öffentlichen Nahverkehr für Touristen

Mobilität der Zukunft frühzeitig planen - Konzept soll bis Jahresende vorliegen

Das Thema alternative Mobilität zum und im Urlaubsort für Touristen wird in Zukunft zu einer Kernaufgabe für touristische Zielregionen wie die Hansestadt Lübeck.

„Wir erleben bereits heute in der touristischen Saison, dass es gerade bei Großveranstaltungen zu Einschränkungen im Verkehrsfluss kommt. Ferner müssen wir die Mobilität der Zukunft frühzeitig planen, um den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden. Deshalb habe ich den Stadtverkehr Lübeck und die touristischen Betriebe Kurbetrieb und Lübeck Travemünde Marketing (LTM) der Hansestadt Lübeck beauftragt, eine Kalkulation und ein Konzept für einen kostenfreien Bus, Bahn und Fährverkehr für ganz Lübeck bis zum Jahresende zu erstellen. Parallel erarbeite ich zusammen mit der Finanzverwaltung das Finanzierungskonzept“, so Bürgermeister Jan Lindenau.

Eine Folge des gewollten touristischen Aufschwungs ist auch der stete Zuwachs an Verkehr. Das beklagen zunehmend auch die Bürgerinnen und Bürger in der Hansestadt Lübeck. Neben dem durch die Tagesgäste verursachten Verkehrsaufkommen, sorgen auch die Übernachtungsgäste für einen deutlichen Anstieg des Individualverkehres, da über 70 Prozent der Übernachtungsgäste in Lübeck und Travemünde mit dem privaten PKW anreisen. Durch den rasanten Anstieg der Bettenzahlen wird dieser Effekt weiter zunehmen. Lübeck und Travemünde verfügen derzeit über 11.000 touristische Betten.

Die Hansestadt Lübeck hat den Klimanotstand ausgerufen, das Seeheilbad Travemünde will weiterhin als Seebad saubere Luft allen Gästen bieten. Um wirksam den CO2 –Ausstoß in der Hansestadt Lübeck zu reduzieren, sind deshalb gute Projektideen gefragt.

Die Entwicklung einer Gästecard für Lübeck und Travemünde, die als Kernleistung den kostenlosen Bus, Bahn und Fährverkehr beinhaltet, ist das Ziel. Neben dem ÖPNV- Angebot werden Lübecker Gäste mit dieser Karte auch kostenfrei den Travemünder Strand nutzen können. Diese „ostseecard plus“ ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für den Tourismusstandort Lübeck-Travemünde.

Personen, die ihren 1. Wohnsitz auf dem Priwall haben, können die Priwallfähren als Fußgänger und Radfahrer weiterhin kostenfrei nutzen.

Mi der Umsetzung dieser werbewirksamen Projektidee wird das Ziel verfolgt, dass die Gäste Lübecks und Travemündes zukünftig weniger mit dem PKW anreisen und vor Ort die ÖPNV- und Elektromobilitätsangebote der Stadt nutzen. Dies führt zu einer Entlastung der innerörtlichen Straßen und die zeitweise knappen Parkplatzangebote stehen den Tagesgästen und BürgerInnen zur Verfügung. Die C02- Bilanz der Stadt wird spürbar verbessert.

Auch wird die Anbindung des Trave- Rundlaufes über die „Beach Bay“ auf dem Priwall und der zukünftig neugestalteten Travepromenade durch die Integration des Fährangebotes in die „ostseecard plus“ entscheidend befördert.

„Diese Effekte werden auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Lübeck positiv beeinflussen. Wir wollen nicht, dass die Lübeckerinnen und Lübecker unter dem touristischen Aufschwung leiden. Mit dem Land Schleswig-Holstein und der Bahn werden wir Gespräche aufnehmen, um gerade bei Großveranstaltungen wie der Travemünder Woche zusätzliche Zugkapazitäten möglich zu machen. Auch den Einsatz von Pendelbussen von Zentralparkplätzen prüfen wir“, so Bürgermeister Jan Lindenau abschließend. +++