Veröffentlicht am 14.06.2019

Lesung, Filmvorführung und Diskussion im Günter Grass-Haus

Als Kindersoldat in Auschwitz –Ein Abend mit Kerstin Gnielka“

Einem Lebensthema von Günter Grass, der Shoa, widmet sich die Veranstaltung mit dem Titel „Als Kindersoldat in Auschwitz“, zu der das Günter Grass-Haus und das WillyBrandt-Haus am Donnerstag, 27. Juni, einladen: Kerstin Gnielka, Schauspielerin und Theaterpädagogin aus Berlin, trägt Episoden aus dem Romanfragment „Als Kindersoldat in Auschwitz. Die Geschichte einer Klasse“ ihres Vaters, dem Journalisten Thomas Gnielka, vor. Dieser wurde als Schüler des Berliner Kant-Gymnasiums im Jahre 1944 zusammen mit seinen Klassenkameraden als Luftwaffenhelfer im Zweiten Weltkrieg dienstverpflichtet und musste als Aufsicht der für die IG Farben arbeitenden Lagerinsassen im KZ Auschwitz mitansehen, wie diese gequält und ermordet wurden.

Seine Erfahrungen hat Gnielka niedergeschrieben; erste Auszüge daraus las er bereits im Jahre 1952 beim Treffen der Gruppe 47. Der geplante Roman musste aufgrund seines frühen Todes jedoch Fragment bleiben und wurde 2014 auf Betreiben seiner Tochter hin veröffentlicht.

Zudem betrieb Thomas Gnielka aufgrund seiner traumatischen Erfahrungen zeit seines Lebens intensive Recherchen und Aufklärungsarbeit zum Thema, die schließlich Auschwitzprozesse in Deutschland in den 1960er Jahren initiierten. Diese Vorgeschichte wurde 2013 mit dem Titel „Im Labyrinth des Schweigens“ verfilmt, aus dem während der Lesung ebenfalls Ausschnitte gezeigt und diskutiert werden.

Veranstalter der Lesung ist das Günter Grass-Haus in Kooperation mit dem WillyBrandt-Haus. Karten sind im Museumsshop des Günter Grass-Hauses erhältlich, per Mail an shop@grass-haus.de sowie unter Telefon: (0451) 122-4230.

Der Eintritt beträgt 9 Euro; ermäßigt 7 Euro.

Quelle: Die Lübecker Museen