Veröffentlicht am 12.04.2019

Ausstellung: Ferne Welten – weite Träume

Chinesische Theaterfiguren und die Malerei von Haiying Xu

Die Ausstellung „Ferne Welten – weite Träume. Chinesische Theaterfiguren und die Malerei von Haiying Xu“, die am heutigen 12. April 2019 im St. Annen-Museum eröffnet wird, wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Mit dieser Ausstellung begibt sich das St. Annen-Museum auf eine poetische Phantasiereise. Das asiatische Verständnis der Welt wird in Romanen und Erzählungen wie etwa „Die Reise nach Westen“, „Der Päonien-Pavillon“, „die Geschichte der drei Reiche“ oder „Die Generalinnen der Familie Yang“ deutlich. Sie sind zumeist im 16. Jahrhundert in China entstanden. „In Mangas, Animefilmen, in Fernsehserien und Computerspielen wie etwa Dragonball faszinieren die Abenteuer und die Charaktere auch jetzt noch und sind bis heute weit verbreitet“, so Dagmar Täube, Leiterin des St. AnnenMuseums. Grazilen und furchteinflößenden Charakteren begegnet man hier ebenso wie wilden Tierfiguren. Ihre Kostüme wie ihre Rollen sind genau festgelegt; die Geschichten, die damit erzählt werden, lassen lange Traditionen ahnen. Sie handeln von den großen Fragen des Lebens ebenso wie von abenteuerlichen und phantasievollen Reisen und spiegeln eine Mischung aus buddhistischen, konfuzianischen und daoistischen Lebensidealen.

Entlang dieser Geschichten wird die ungewöhnliche Ausstellung erzählt, die in gewinnbringender Kooperation mit dem TheaterFigurenMuseum entstanden ist. „Das ist eine gute Gelegenheit, unsere Theaterfiguren während der Umbauphase unseres Stammhauses einmal ganz anders zu zeigen“ meint Antonia Napp, Leiterin des TheaterFigurenMuseums.

Die Verbindung der Figuren mit den Malereien der chinesischen Künstlerin Haiying Xu eröffnet neue Horizonte.

Haiying Xu, die seit 2001 vor allem in Deutschland lebt und an der Kunstakademie in München studierte, arbeitet nun in China und München. Sie hat sich intensiv mit der immer noch hoch angesehenen altchinesischen Malerei der Song-Dynastie (960-1276) auseinandergesetzt. In ihrer jüngsten

Serie verbindet sie diese Inspirationen mit ihrem Wissen um moderne europäische Malerei. Geboren in den 70er Jahren in der Provinz Jiangxi ist die Künstlerin nicht nur mit den starken Traditionen des Landes aufgewachsen, sondern hat auch die Folgen der Kulturrevolution und den Weg zur starken Weltwirtschaftsmacht erlebt.

Die Verbindung von traditionellen Theaterfiguren mit der zeitgenössischen, poetischen und zuweilen fast surrealen Malerei von Haiying Xu eröffnet uns einen einzigartigen Einblick in die chinesische Erlebniswelt und die europäischen Einflüsse. Hier rückt die Welt einmal mehr zusammen.

Laufzeit: 13. April bis 11. August 2019 im St. Annen-Museum.

Die Ausstellung wurde von der Possehl-Stiftung und dem Deutschen Verband Frau und Kultur, Gruppe Lübeck, großzügig gefördert. +++