Veröffentlicht am 03.04.2019

Zwei Apfelbäume für den Garten des Museum Behnhaus Drägerhaus

Pflanzaktion des Rotary-Club Lübeck am 4. April 2019

Mitte des 19. Jahrhunderts galt Lübeck noch als Obst-Metropole. Noch bevor das Alte Land zum Hauptobstanbaugebiet im Norden wurde und sich die Obstbaumschulen um Hamburg, Pinneberg und Wedel etablierten, gab es in Lübeck systematische Anpfla nzungen von Obstbäumen in öffentlichen Anlagen und Straßen.

Für das Jahr 1829 sind insgesamt 212 Gärtnereien und „konzessionierte Apfelhöker“ in Lübeck nachweisbar und vor den Toren der Stadt existierten weitere 204 registrierte Betriebe. Sie züchteten Obst und andere Nutzpflanzen für ganz Nordeuropa.

Vor genau 100 Jahren erfolgte eine weitere Pflanzaktion, bei der rund 4.500 Bäume, überwiegend Apfelbäume, gesetzt wurden.

An diese Tradition anknüpfend hat der Rotary Club Lübeck nun eine Aktion ins Leben gerufen, bei der für jedes der 80 Clubmitglieder ein Apfelbaum in Lübeck gepflanzt werden soll. Nachdem im Herbst bereits die ersten Bäume das Gelände der GotthardtKühl-Schule bereicherten, werden am Donnerstag, 4. April 2019 um 10 Uhr zwei Bäume im Garten des Museums Behnhaus Drägerhaus gepflanzt.

Die Pflanzungen erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Hanse-Obst e. V. und dessen Mitbegründer Heinz Egleder. Ausgewählt wurde die Sorte „Kaiser Wilhelm“, ein im späten 19. Jahrhundert gezüchteter Apfel, der spätestens in den 1950er Jahren aus dem Erwerbsanbau verschwand und lediglich in privaten Gärten oder auf Streuobstwiesen erhalten blieb.

Für den Garten im Museum Behnhaus Drägerhaus ist diese Pflanzung eine wunderbare Ergänzung. Viele Besucher sind überrascht, hinter der dichten Bebauung der klassizistischen Kaufmannshäuser eine solche „grüne Oase“ zu entdecken. Dass der „Ziergarten“, der zum ruhigen Verweilen einlädt, bald zudem mit einem Aspekt als „Nutzgarten“ lockt, ist besonders erfreulich - auch wenn es bis zur ersten Ernte noch einige Jahre dauern wird. +++