Die Hansestadt Lübeck möchte die Hafenentwicklung aber nicht allein auf Basis fachlicher Analysen neu ausrichten, sondern unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen aus der Stadt aktiv in ihre Überlegungen einbeziehen. Als Formate dienen im Rahmen von LÜBECK:überMORGEN öffentliche Stadtteilveranstaltungen, die im April starten, genauso wie die Gründung einer Arbeitsgruppe, die ab Juni 2019 ihre beratende Arbeit aufnehmen soll.
„Die Lübeck Port Authority hat die fachlichen Grundlagen für den Hafenentwicklungsplan sehr gründlich erarbeitet. Sie leiten sich aus der Seeverkehrsprognose und den zu erwartenden Ladungsmengen ab“, erläutert Senatorin Joanna Hagen. Eingeflossen sind in den HEP auch die Entwicklung von Schiffsgrößen im Ostseeraum, zukünftige Produktivitätskennzahlen der Terminals, die Langzeittrends für Veränderungen der Ladungsströme sowie mögliche neue Umschlagpotenziale. „Jetzt liegen die fachlichen Grundlagen für den Hafenentwicklungsplan mit einem Zeithorizont bis 2030 weitestgehend vor. Wir möchten sie der Öffentlichkeit vorstellen und die Ideen und Anregungen der Lübeckerinnen und Lübecker hierzu aufnehmen“, so Hagen.
Konkret sind folgende Dialogformate vorgesehen:
- Stadtteilveranstaltungen LÜBECK:überMORGEN:
Mitarbeiter der LPA werden in St. Gertrud (4. April 2019), Travemünde, Schlutup, St. Lorenz-Nord und Kücknitz vor Ort sein, um im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern Anregungen und Bedenken zur geplanten Hafenentwicklung zu erörtern. Dazu gehören Workshops genauso wie Umfragen.
- Arbeitsgruppe Hafenentwicklung (AG Hafenentwicklung):
Die LPA wird die AG Hafenentwicklung ins Leben rufen, die die Hafenbehörde von Juni bis Dezember 2019 aus unterschiedlichen Perspektiven zur Neuausrichtung beraten soll. In diesem Kreis, der auch per Losverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Lübeck einbeziehen wird, möchte die LPA die bisherigen Arbeiten zum HEP vorstellen und sie strukturiert im Kreis der Beteiligten diskutieren. Die AG soll Perspektiven von BürgerInnen und Anwohnern, von Hafenwirtschaft und hafennahen Unternehmen, von Travenutzern und Umweltschützern integrieren. Sie wird von einer externen Moderation begleitet.
Die Hinweise und Anregungen aus den Stadtteilveranstaltungen und der AG Hafenentwicklung werden in einem Ergebnisbericht mit Empfehlungen transparent zusammengefasst. Dieses Dokument soll sowohl der LPA als auch dem Senat und der Bürgerschaft als wichtige Orientierung für die Neuausrichtung der Hafenentwicklung dienen.
„Entscheidend ist, dass wir einen kontinuierlichen Prozess für die Hafenentwicklung anstoßen, der dynamisch auf die Änderungen und die äußeren Einflüsse reagieren kann und der eine langfristigere strategische Ausrichtung über mehrere Dekaden erlaubt“, so Guido Kaschel, Leiter der LPA. „Gleichzeitig wollen wir erreichen, dass der Hafen in der Öffentlichkeit als einheitliche Struktur wahrgenommen wird, in der ganz verschiedene Wirtschaftsunternehmen erfolgreich agieren. Denn genau das ist die Stärke des Hafens, Spezialisierung und unterschiedliche Produktpaletten, so dass flexibel auf den Markt reagiert werden kann“, führt Kaschel aus. „Wir, die LPA, schaffen mit der strategischen Hafenplanung für alle Akteure der maritimen Logistikwirtschaft die Basis für zukünftiges Wachstum und Entwicklung, was letztendlich ein Gewinn für die gesamte Stadt bedeutet. In diese Diskussionen möchten wir die Lübeckerinnen und Lübecker gern transparent einbeziehen und so Hafenentwicklung erlebbar gestalten.“
Der Dialog über die zukünftige Hafenentwicklung wird unter dem Dach von
Lübeck:überMORGEN stattfinden. Informationen hierzu sind in Kürze online abrufbar unter www.uebermorgen.luebeck.de/hep .+++