Dazu Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau: „Damit lösen wir zwei Probleme auf einen Schlag. Die erforderliche Interimsunterbringung der Kalandschule für den Zeitraum der Sanierung und die anschließende Verwendung des Gebäudes als neue Grundschule am Geniner Ufer. Das ist eine win-win-Situation für alle Seiten.“ Bausenatorin Joanna Hagen ergänzt: „Mit der Grundschule in Modulbauweise betreten wir Neuland, können aber in kurzer Zeit passgenau und wirtschaftlich den Bedarf decken.“
Die Interimsschule ist als 4-zügige Anlage mit 2.775 Quadratmern Bruttogeschossfläche geplant. Es können dort bis zu 448 SchülerInnen unterrichtet werden. Der Schulbau verfügt über eine Mensa und ausreichend Betreuungsräume. Die Interimsschule wird spätestens ab Februar 2020 bis Ende der Sanierungsarbeiten am Bestandsgebäude bis circa Dezember 2022 auf der Hüxwiese verbleiben.
Um den Zeitplan halten zu können, muss zeitnah mit der weiteren Planung begonnen werden, um noch in diesem Jahr mit der Errichtung der Modulschule beginnen zu können.
Auslöser ist ein Schwammbefall der Deckenbalken im 2. Obergeschoss der Kalandschule, der zur sofortigen Sperrung des 2. Obergeschosses führte. Die Hälfte der KalandschülerInnen wird seitdem in der Volkshochschule am Falkenplatz unterrichtet. Um einen weiteren Umzug der Schülerschaft für den Zeitraum der Sanierung des Schulgebäudes zu vermeiden, wurde seitens der Verwaltung nach schulnahen Ausweichstandorten gesucht.
Für den Standort Hüxwiese sprachen unter anderem die Nähe zur Kalandschule und die Möglichkeit der Mitnutzung der Sporthalle in der VHS. Die Planung ist mit ElternvertreterInnen und der Schulleitung abgestimmt.
Der beliebte Boule-Platz ist von der Überplanung ausgenommen. Für Veranstaltungen wie Zirkus und Theater wird in Abstimmung mit der LTM eine Alternativfläche am Brink auf der Bolzplatzfläche ins Auge gefasst.
Die Verwaltung spricht sich für eine Interimsschule in Modulbauweise aus, weil diese schnell zu errichten ist, eine hohe Lebensdauer mit hoher Qualität aufweist und anschließend zur dauerhaften Schulnutzung an einen anderen Standort umgesetzt werden kann. Vorgesehen ist hier als Standort das künftige neue Wohnquartier am Geniner Ufer, in dem mit 1.000 neuen BewohnerInnen gerechnet wird. Laut Schulentwicklungsplan besteht aus diesem Grund dort ein hoher Bedarf an einer neuen Grundschule, der nicht anderweitig gedeckt werden könnte. Ab 2023 könnte der Stadtteil St. Jürgen deshalb mit der vorgelegten Planung zeitgerecht eine neue Grundschule am Geniner Ufer erhalten.
Die Gesamtkosten für eine Modulschule für zwei Schulstandorte belaufen sich auf circa 8,7 Millionen Euro zuzüglich der Kosten unter anderem für Ab-, Umbau- und Wiederaufbau sowie für Spielgeräte. Im Gespräch war eine weitere Variante. Hierbei sollten Interimscontainer zum Einsatz kommen, die nicht dauerhaft genutzt werden können. Die Kosten für diese Lösung lägen bei 6,95 Millionen Euro. Die nun angestrebte Maßnahme ist zwar kostenintensiver, nach Ansicht der Verwaltung aber die wirtschaftlichste Variante und löst absehbar zwei dringende Probleme. Die Interimsunterbringung der Kalandschule und einen erforderlichen Neubau einer Grundschule im Stadtteilt St. Jürgen. Ein Neubau in klassischer Form am Genier Ufer würde überschlägig geschätzt 7,5 Millionen Euro ohne Außenanlagen kosten. Im vorliegenden Fall errichtet die Stadt für 8,7 Millionen EUR eine Schule für zwei Standorte inklusive der Außenanlagen und der Erschließungskosten am Interimsstandort Hüxwiese.+++