Ziel ist, den Verkehrsteilnehmer mehr Sicherheit zu gewähren, einen verbesserten Verkehrsfluss herbeizuführen sowie dort eine regelkonforme Verkehrsführung zu schaffen.
Im Zuge der Arbeiten werden die dortigen Gehwege auf 2,50 Meter verbreitert. Die Radwege erhalten eine durchgängige Breite von 2 Metern, so dass sicheres Überholen möglich ist. Auch wird an den Einmündungen in die Nebenstraßen der Radweg so geführt, dass gute Sichtbeziehungen zu den abbiegenden Fahrzeugen bestehen. Auf beiden Straßenseiten wird ein Parkstreifen mit einer durchlaufenden Breite von 2,10 Metern angeordnet. Somit stehen für Anwohner und Gewerbetreibende mehr und breitere Parkplätze zur Verfügung. Ein 0,75 Meter breiter Trennstreifen zwischen Radweg und Parkstreifen sorgt für mehr Sicherheit.
Darüber hinaus werden über die Moislinger Allee zusätzliche Querungshilfen eingerichtet. An der Ausfahrt aus dem Lindenteller werden die Radfahrenden künftig rechts am Parkstreifen entlang geführt. Die Bushaltestelle Dornestraße wird barrierefrei ausgebaut und auf beiden Straßenseiten werden zudem Silberlinden gepflanzt.
Pro Fahrtrichtung wird ein Fahrstreifen mit einer Breite von 3,25 Metern geplant. Der mittlere Fahrstreifen - auch Mehrzweckstreifen genannt - wird gepflastert und dient nach Beendigung der Maßnahme zum Linksabbiegen. Die geradeaus fahrenden Fahrzeuge müssen somit nicht mehr hinter den Linksabbiegern warten. Dadurch verbessert sich der Verkehrsfluss für die knapp 17.000 Kraftfahrzeuge, die täglich durch die Moislinger Allee fahren.
Die Überfahrten der anliegenden Nebenstraßen Dornestraße, Karpfenstraße und Nebenhofstraße werden so ausgebildet, dass die Nachrangigkeit dieser Straßen deutlich wird.
Rad und Gehwege in der Moislinger Allee laufen in einer Höhe durch. Der Höhenunterschied zur Fahrbahn wird durch Sinussteine (Bezeichnung in Anlehnung an eine Sinuskurve) beziehungsweise Rampen ausgeglichen.
In der letzten Sitzung der Unfallkommission im Dezember 2018 wurde aus sicherheitstechnischen Gründen eine Abweichung von der ursprünglichen Planung vorgegeben: die bisherige zweispurige Einfahrt der Moislinger Allee in den Kreisverkehrsplatz wird dahingehend angepasst, dass die Einfahrt künftig nur noch über eine Spur erfolgen kann. Dafür wird der mittig in der Moislinger Allee vorgesehene Mehrzweckstreifen bis an den Lindenplatz herangezogen. Der Parkstreifen auf der östlichen Seite wird bis zur Fußgängerfurt verlängert. Die Einfahrt in den Kreisverkehr für Radfahrer wird dementsprechend angepasst.
Derzeit werden in der Moislinger Allee seitens der Entsorgungsbetriebe bereits die Entwässerungsleitungen verlegt. Ab dem 1. April 2019 beginnt die Netz Lübeck GmbH dort Leitungen für Trinkwasser, Hausanschlüsse und Gasleitungen zu verlegen. Mit Abschluss dieser Arbeiten – voraussichtlich ab dem 1. August 2019 - beginnt der Straßenausbau. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2021 abgeschlossen.
Während der Bauzeit bleibt für den Kfz-Verkehr ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung erhalten.
Die Kostenschätzung für den ehemals geplanten vierstreifigen Ausbau lag 2005 bei 1,5 Millionen Euro. Allerdings sind die Marktpreise seitdem erheblich gestiegen, so dass mittlerweile von etwa 3,7 Millionen Euro ausgegangen wird.
Bislang wurde die gesamte Maßnahme (1. und 2. Bauabschnitt) mit etwa 2,5 Millionen Euro vom Land gefördert. Beim Fördermittelgeldgeber wurde die aktualisierte Planung der 3-streifigen Variante eingereicht und auf Förderfähigkeit geprüft. Die Neuplanung wurde als förderfähig anerkannt.
Hintergrund: Bereits 2005 wurde die Kreuzung Moislinger Allee/ Lachswehrallee aufgrund der Schließung der Finkenstraße ausgebaut (1. Bauabschnitt). Das Land förderte den Bau mit mehreren Millionen Euro. Ein Teil der Fördermaßnahme war der Ausbau der Moislinger Allee auf vier Fahrstreifen bis zum Lindenteller. Da hierfür Grundstücke zugekauft werden mussten, konnte der Ausbau bisher nicht erfolgen.
Vorgesehen waren ursprünglich, neben den vier Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr auch zwei Meter breite Gehwege, 1,60 Meter breite Radwege und 2 Meter breite Parkstreifen zu schaffen. Die Gesamtbreite des Straßenraumes ergab 24,20 Meter. Mittlerweile konnten die erforderlichen Grunderwerbe erfolgen. Allerdings wurde 2015 vom Land die „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ eingeführt. Demnach müssen Gehwege mindestens 2,50 Meter und Radwege 2 Meter breit sein. Zudem muss zwischen Radweg und Parkstreifen ein 75 Zentimeter breiter Sicherheitstrennstreifen angelegt werden. Daher war eine Änderung der Planung erforderlich. Um auch weiter den Anspruch auf die Förderung des Landes zu erhalten, muss eine „Verbesserung der Verkehrsverhältnisse“ auf dem Abschnitt zwischen Lachswehrallee und Lindenteller erfolgen.
Würde die Hansestadt Lübeck auf einen Ausbau der Moislinger Allee verzichten, müsste sie die Fördermittel für den Umbau der Kreuzung Moislinger Allee/ Lachswehrallee zurückzahlen. . +++