Die Verzögerung ergibt sich aufgrund einer umfassenderen Schadenslage und daraus folgend umfangreicheren Reparaturen.
So wurden nach der großflächigen Öffnung der Fahrbahn starke Korrosionen an der Stahlbewehrung festgestellt. Das großflächige Vorkommen von Korrosionen ist bei den im Vorfelde durchgeführten Bohrkernuntersuchungen grundsätzlich nicht feststellbar, da die Bohrungen lediglich punktuell stattfinden. Damit die Tragfähigkeit der Brücke wieder hergestellt werden kann, muss zusätzlich zu den ursprünglich geplanten Arbeiten die vorhandene Bewehrung durch neue Bewehrungsstähle ergänzt werden. Im Anschluss wird der Konstruktionsbeton wiederhergestellt um abschließend die Abdichtung und den Asphalt aufzubringen.
Zum Aufbringen des Asphalts erfolgt am Dienstag, 30. Oktober 2018 ab 20 Uhr für etwa drei bis vier Stunden erneut eine Einbahnstraßenregelung für den Straßenverkehr. In dieser Zeit kann die Bahnhofsbrücke stadtauswärts weiter einspurig passiert werden, stadteinwärts muss der Verkehr über die Marienbrücke und die Willy-Brandt-Allee ausweichen. Entsprechende Umleitungen werden ausgeschildert. Eine Information über die Einbahnstraßenstraßenregelung erfolgt nochmals kurz vor Beginn der Arbeiten.
Steffi Wulke-Eichenberg, Bereichsleiterin Bereich Stadtgrün und Verkehr hierzu: „Ich bedauere sehr, dass die Arbeiten länger als ursprünglich geplant dauern. Dies ist jedoch bei Arbeiten im Bestand niemals auszuschließen. Diese erweiterte Schadenslage an der Bahnhofsbrücke ist ein weiteres Signal für den dringenden Handlungsbedarf in puncto Brückensanierung allgemein. Der Zustand unserer Infrastruktur ist ein Faktum, dessen Folge temporäre Verkehrsbehinderungen sind. Unsere Anstrengungen sichern aber eine bessere Mobilität in der Zukunft“.
Mit dieser Instandsetzungsmaßnahme wird die Bausubstanz nicht verbessert, sondern sie dient lediglich zur Konservierung des Bauwerkszustandes, damit die Stand- und Verkehrssicherheit der Bahnhofsbrücke bis zu deren Ersatzneubau weiterhin gewährleistet werden kann.
Im Zuge der infrastrukturellen Sanierungsarbeiten sind Baustellen und damit einhergehende Verkehrsbehinderungen leider unvermeidbar. Ziel aller Maßnahmen ist es, die Mobilität für die Zukunft zu gewährleisten. Selbstverständlich wird jede Baumaßnahme dahingehend geprüft, die Beeinträchtigungen für alle Verkehrs-teilnehmer so gering wie möglich zu halten
Hintergrund: Bei Bohrkernuntersuchungen im Juni 2018 stellte sich heraus, dass auf den stadteinwärtigen Fahrstreifen kein Verbund zwischen dem Asphalt und dem Konstruktionsbeton besteht und somit keine funktionsfähige Abdichtung mehr vorhanden war. Dadurch konnten Wasser und darin gelöste chemische Substanzen (meist Chloride aus dem Tausalz) in den Beton eindringen. In Folge dessen kam es zu Korrosion an den Bewehrungsstählen, die zu Abplatzungen und Rissen im Beton führten. Das genaue Schadensausmaß ist immer erst nach einer großflächigen Öffnung der Asphaltschicht beurteilbar. +++