Alle Lübecker Bürgerinnen und Bürger haben in der Zeit des Erinnerns im Monat November die Gelegenheit in insgesamt 6 Ausstellungen und 45 Vorträgen, Rundgängen, Lesungen, Führungen, Filmen, Andachten und Gottesdiensten an vielfältigen Gedenkveranstaltungen teilzunehmen und somit ein Zeichen für eine lebendige Erinnerung an die Opfer der NS-Herrschaft zu setzen.
Am heutigen Mittwoch, 17. Oktober 2018, stellte Kathrin Weiher, Senatorin für Kultur und Bildung zusammen mit den Initiatoren und einigen Veranstaltern das Programm im Rahmen einer Pressekonferenz vor.
Seit den ersten massiven Aufkommen rechtsradikaler Aktionen zu Beginn der 1990er Jahre, begegnet die Hansestadt Lübeck diesen Angriffen auf Menschen, Gebäude und die öffentliche Ordnung mit fundierten Veranstaltungen zur Aufklärung über die nationalsozialistische Gewaltherrschaft sowie gleichzeitig zur Demokratie- und Friedenserziehung/-förderung. Menschen und Gruppen aus allen gesellschaftlichen Kreisen beteiligen sich daran und tragen etwas dazu bei. Gerade heute ist die Besinnung auf richtige Werte und die Selbstbestätigung richtigen Handelns wichtiger denn je. Die Beteiligten an der Zeit des Erinnerns sind daher nach wie vor hoch motiviert und engagiert dabei.
So hat etwa der Verein Yadruth Überlebende der Shoa aus Israel eingeladen, die mit Schülerinnen und Schülern der Hanse Schule sowie der Geschwister-Prenski-Schule sprechen werden.
Die vier Lübecker Geistlichen, die vor genau 75 Jahre den Tod unter dem Fallbeil der Nazis fanden, sind heute ein herausragende Beispiel für Standhaftigkeit, Mut und Unerschrockenheit. Mit der Produktion eines Kurzfilm über Johannes Prassek geht die katholische Kirche ganz neue Wege der Vermittlung.
Auch erfolgt in diesem Jahr eine Gedenkaktion die den Millionen Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die mit dem Verlust ihrer Heimat einen hohen Preis für den nationalsozialistischen Vernichtungskriegs zahlen mussten, gewidmet ist. Die neue Sonderausstellung im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk wirft einen Blick auf ihr Schicksal. Zehntausende von ihnen fanden in Lübeck eine neue Heimat und trugen viel zum demokratischen Wiederaufbau unser Heimatstadt bei.
Und 2018 jährt sich das Ende des 1. Weltkrieges und die Ausstellung „Die Stunde der Matrosen“ erinnert anschaulich und eindrücklich an die Geburtsstunde der ersten Demokratie in Deutschland.
Unter den 39 Veranstaltern sind die neben den Museen der Stadt, die Kirchen, die Jüdische Gemeinde, Schulen, Wissenschaftler, Künstler, Initiativen und zahlreiche Einzelpersonen.+++