Bewusst wählte der Bundespräsident dieses Zitat, gilt doch die Ausstellung als Sinnbild für die verborgenen Geheimnisse, die unter der heutigen Oberfläche unserer Städte, Äcker und Wälder liegen und die auch heute noch einen immensen kulturellen Einfluss auf unser modernes Leben haben.
Die Archäologie der Hansestadt Lübeck stellt im Rahmen der Ausstellung mit rund 200 Funden nicht nur einen der größten zusammenhängenden Exponatkomplexe der Ausstellung zur Verfügung, sondern repräsentiert die Stadt auch in einem eigenen Raum, was sonst nur noch dem „römischen Köln“ zugestanden wurde und unterstreicht damit die historische Bedeutsamkeit auf den kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Einfluss im mittelalterlichen Europa.
In diesem Jahr feiert die Hansestadt Lübeck nicht nur ihr 87 - jähriges Bestehen, sondern nimmt auch aktiv Teil am Europäischen Kulturerbejahr, in dessen Motto „sharing heritage“ also der Aufforderung unser historisches Erbe mit jedem zu teilen, auch die Berliner Archäologie-Ausstellung steht. Es werden vier große Themenkomplexe behandelt, die dem Besucher Mobilität, Konflikt, Austausch und Innovation durch spektakuläre archäologische Funde von der Steinzeit bis zur Gegenwart näherbringen.
Erstmals sind hier neben vielen Funden der Großgrabungen im Gründungsviertel auch ein originaler Holzkeller aus dem späten 12. Jahrhundert sowie eine rund drei Meter hohe Hansetonne zu sehen, die sinnbildlich für den wirtschaftlichen Aufschwung und die frühen Handelsbestrebungen der Lübecker Kaufleute im Mittelalter stehen und daher repräsentativ den Ausstellungspart zum Austausch in Europa einleiten. Weitere Highlights aus Lübeck sind eine kostbare goldene Gürteltasche, ein Goldring mit Edelsteinen in den Lübschen Farben, ein vollständig erhaltener Vogelkäfig sowie ein Wachstafelbuch mit den intimen Geheimnissen aus dem Alltag der Lübecker „Oberschicht“.
Aktiv können die Besucher auch den Nachbau eines solchen Kellers erleben, den die Jugendbauhütte Lübeck innerhalb des gesamten Ausstellungszeitraumes mit authentischen Werkzeugen und in purer Handarbeit aus Lübschen Eichen des hiesigen Stadtwaldes fertigt.
Als erste Besucherin freute sich am Eröffnungstag Kultursenatorin Kathrin Weiher über die ausgestellten Lübecker Originale, die in einer Liga spielen mit der Himmelsscheibe von Nebra oder den Funden des römischen Kölns. Die Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ ist im Martin-Gropius Bau in Berlin noch bis zum 6. Januar 2019 zu sehen.