Der Jahresabschluss 2017 weist nach weiterhin stetigen Verbesserungen einen erheblichen Überschuss von 83,7 Millionen Euro (Vorjahr: 31,3 Millionen Euro) aus. Möglich wurde diese gute Entwicklung durch die gute Konjunktur, niedrige Zinsen, durch den sogenannten "KondiFonds" des Landes, durch eine Korrektur des Kommunalen Finanzausgleichs, die mehr Gerechtigkeit in die Verteilung der Landesmittel brachte und den strikten Sparkurs, den die Hansestadt Lübeck seit Jahren verfolgt.
Im Ergebnis ist die Hansestadt nicht mehr bilanziell überschuldet, sie kann allerdings auch noch kein nennenswertes Eigenkapital nachweisen. Das Eigenkapital beträgt lediglich 3 Prozent der Bilanzsumme von rund 1.472 Millionen Euro. Weiterhin dominiert das Fremdkapital die Bilanz.
Erträge aus Zuwendungen und Umlagen erhielt die Hansestadt um 37,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hierzu zählen Schlüsselzuweisungen und Fehlbetragszuweisungen nach dem Finanzausgleichsgesetz des Landes Schleswig-Holstein, die mit einer Steigerung um 25,7 Millionen Euro insgesamt 176 Millionen Euro erreichten. Zudem konnten die Steuereinnahmen und Abgaben die erfreuliche Entwicklung der Vorjahre fortsetzen und stiegen um 17,9 Millionen Euro. Dem gegenüber steigerten sich die ordentlichen Aufwendungen nur um 8,4 Millionen Euro, was vorrangig als zusätzliche Zuwendungen oder Sozialleistungen direkt oder mittelbar der Bevölkerung zugute kam.
Sowohl die Steuerentwicklung als auch die der aktuellen Zinsentwicklung geschuldete Zinsersparnis sind nicht strukturell wirksam. Abflauende Konjunktur oder steigende Zinsen stellen ein erhebliches Risiko für den Haushalt dar, das schnell erneut zu defizitären Abschlüssen führen kann.
Der vollständige Jahresabschluss mit seinen Bestandteilen Bilanz, Anhang, Ergebnisrechnung, Finanzrechnung, Teilrechnungen sowie Lagebericht ist über das Internet unter www.bilanzen.luebeck.de abrufbar. +++