Die erst Ende März 2017 in Betrieb genommene vandalismussichere Toilette am Drogentreff Krähenstraße/Ecke an der Mauer wird am heutigen Donnerstag,
26. Juli 2018, abgebaut. Diese Entscheidung wurde in gemeinsamer Abstimmung zwischen Bürgermeister Jan Lindenau, Innensenator Ludger Hinsen, der Polizei und der AWO getroffen.
Vorausgegangen waren Beratungen im Arbeitskreis „Sicherheit und Sauberkeit in der Altstadt“. Dem Arbeitskreis gehören unter anderem die zuständigen Bereiche der Stadtverwaltung, die Entsorgungsbetriebe Lübeck als Betreiber der öffentlichen Toiletten, das 1. Polizeirevier, die Lübeck Travemünde Marketing GmbH, das Lübeck-Management, die Vorwerker Diakonie und die AWO DrogenHilfe an.
Um die Gefahr herumliegender Spritzen vor Ort zu reduzieren, war die Toilette mit einem fest installierten Spritzenbehälter ausgestattet worden. Später kamen auf Wunsch der Anwohner noch ein Schwarzlicht und eine Zeitschaltuhr für die Außenbeleuchtung dazu. Die Anlage wurde vom betroffenen Personenkreis in den ersten Monaten gut angenommen, was zur Entspannung der örtlichen Lage führte. Die anliegenden Grünanlagen, Altstadtgänge und der angrenzende Spielplatz wurden deutlich weniger für die Notdurft genutzt, der Standort wurde sauberer und der unangenehme Uringeruch war nicht mehr vorhanden.
Leider trat in den letzten Monaten eine Verschlechterung der Situation ein. Bei der Stadtverwaltung, der Polizei und der AWO stiegen die Beschwerden von den Anwohnern. Bei den intensivierten Kontrollen durch die Polizei wurde vor Ort ein wachsender Personenkreis festgestellt. Außerdem wird, nach Angaben der Polizei und des Ordnungsdienstes, das Toilettenhaus zunehmend zweckentfremdet, indem es als Verkaufsraum für Drogen genutzt wird. Dies alles hat die Entscheidung zum Abbau der Toilette bewirkt. Nach der Demontage wird die Toilette durch die Entsorgungsbetriebe eingelagert. Bei Bedarf kann sie wiederverwendet werden.
Um die Sicherheit an diesem Ort weiterhin aufrecht zu erhalten und die Entwicklung der Situation zu beobachten, finden weiterhin verstärkt regelmäßige Polizeikontrollen auf der Anlage sowie dem anliegenden Grünzug und Spielplatz statt. Die vor Ort gewonnenen Erkenntnisse werden von allen Beteiligten gemeinsam ausgewertet und entsprechende weitere Handlungsstrategien erarbeitet. Hierzu ist eine Arbeitsgruppe von Hansestadt Lübeck, Polizei und AWO eingerichtet worden, die ab sofort regelmäßig tagt.
Die Anwohnerinnen und Anwohner sind erstmals mittels eines neu entwickelten Bürgerbriefes vorab über die anstehende Maßnahme informiert worden. Die Kommunikation zwischen Behörden und Anwohnern soll somit verbessert werden. +++