Veröffentlicht am 01.06.2018

Lindenau informiert sich über Projekte Possehl- und Bahnhofsbrücke

„Es gibt eine Möglichkeit, die beiden Großbaumaßnahmen zeitlich zu entzerren“

Dringend erforderliche Bauarbeiten und damit einhergehende Beeinträchtigungen belasten die Verkehrsteilnehmer der Hansestadt Lübeck. Vor diesem Hintergrund hat sich Bürgermeister Jan Lindenau am heutigen Freitag, 1. Juni 2018, bei Vor-Ort-Terminen über den Stand der Bauarbeiten an der Possehlbrücke und die Bauplanung an der Bahnhofsbrücke informiert. Im Rahmen der Begehung diskutierte der Bürgermeister gemeinsam mit der Leiterin des Bereichs Stadtgrün und Verkehr, Steffi Wulke-Eichenberg, und der Projektleiterin Ulrike Schölkopf über die Fortführung der Bauprojekte.

Obwohl die Possehlbrücke noch nicht fertig ist, werden die Arbeiten zum Neubau der Bahnhofsbrücke noch in diesem Jahr beginnen. Insbesondere im Hinblick auf die Parallelität dieser beiden Baumaßnahmen gibt es bei Politik und Bürgern berechtigte Befürchtungen über ein drohendes Verkehrschaos.

Der kritische Zustand der Bahnhofsbrücke lässt allerdings keine weitere Verschiebung der Arbeiten zu. Schon seit Jahren muss das Bauwerk besonders eng überwacht werden, um die Verkehrssicherheit der Brücke noch garantieren zu können – und dies mindestens, bis der erste Teil des Ersatzneubaus fertiggestellt ist. So erfolgt einmal jährlich eine Sonderprüfung durch einen Bauwerksprüfer. Darüber hinaus wird die Brücke quartalsweise von einem fachkundigen Ingenieur begangen, begleitend dazu erfolgt eine ständige Bauwerksbeobachtung. Die letzte Begehung hat ergeben, dass nunmehr unverzüglicher Handlungsbedarf besteht, damit die Verkehrssicherheit der Brücke erhalten bleibt. „Das heißt konkret: Die Fahrbahnübergangskonstruktion muss umgehend erneuert werden“, so Bereichsleiterin Steffi Wulke-Eichenberg.

Der Termin dafür steht bereits fest: Die Arbeiten beginnen Mitte September und erfolgen in zwei Abschnitten, die jeweils zwei Wochen andauern. Während dieser Zeit ist auf der Brücke immer eine Spur pro Richtung befahrbar, eine Vollsperrung ist also nicht nötig. Im Bereich der Deutschen Bahn (Gleis 9) werden als Vorwegmaßnahme zum Brückenneubau vorbereitende Arbeiten für die Umverlegung der Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom, Telekommunikation) ausgeführt. Die hierfür abgestimmten nächtlichen Gleissperrungen werden nun teilweise auch für die Instandsetzungsarbeiten an der Fahrbahnübergangskonstruktion genutzt.

Derzeit laufen weitere Untersuchungen zum Zustand der Fahrbahn. Es muss schon jetzt davon ausgegangen werden, dass hier ebenfalls kurzfristig Sanierungen notwendig sein werden, um für die Restlebensdauer der alten Bahnhofsbrücke die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Der Untersuchungsbericht wird Ende Juni vorliegen; erst dann kann über gegebenenfalls weitere notwendige Arbeiten und deren Umfang entschieden werden.

Durch die jetzt unumgänglichen Sanierungsarbeiten kann die Verkehrssicherheit temporär verlängert und der eigentliche Neubau der Bahnhofsbrücke verschoben werden. „So misslich die neuen Erkenntnisse zum Zustand der Brücke sind, so entsteht durch die jetzt dringend notwendigen Arbeiten jedoch die Möglichkeit, die beiden Großbaumaßnahmen zeitlich zu entzerren“, so Lindenau. „Um eine Fertigstellung der Possehlbrücke voranzutreiben, befindet sich die Hansestadt Lübeck derzeit mit dem Bauunternehmen in einem Mediationsverfahren.“+++