Bezugnehmend auf die aktuelle Berichterstattung der örtlichen Medien wird nunmehr mitgeteilt, dass es erste historische Funde im Bereich der Erdarbeiten zur Umgestaltung der Untertrave gibt. Zwar stagnieren die Arbeiten im Bereich der Fundorte aufgrund der erforderlichen Dokumentation und Bergung zum Teil, doch ist es den vor Ort tätigen Firmen möglich, während dieser Zeit auf andere Bereiche auszuweichen. Somit kommt es im Rahmen der Baumaßnahme zu keiner zeitlichen Verzögerung!
Der Schwerpunkt der archäologischen Arbeit liegt bisher auf der Ostseite der Straße, wo die Aushubarbeiten zur Herstellung von Leitungsgräben für neue Versorgungsleitungen von einem vor Ort „stationierten“ Archäologenteam begleitet werden.
Der Abtrag der Kulturschichten erbrachte hier neben dem darin enthaltenen Fundmaterial - auf den ersten Blick überwiegend Geschirrkeramik sowie Glasfragmente der Zeit ab 1600 - wiederholt auch Abschnitte der historischen Stadtbefestigung: Meist handelte es sich um Fundamentbereiche . Des Weiteren wurde ein erster mittelalterlicher Abwasserkanal („watergank“) dokumentiert. Herausragend ist der Fund eines vollständigen -wenn auch in zwei Teile zerbrochenen- Steinzeitwerkzeugs („Klinge“) aus dem Neolithikum, welches in grauer Vorzeit –auf welchem Weg auch immer- hier in die ursprünglich viel breitere Trave gelangt ist.
Aufgrund vorheriger Recherchen hat der Bereich Archäologie und Denkmalpflege mit dem Auffinden historischer Relikte gerechnet. So wird vermutet, dass künftig in dem Abschnitt der Uferstraße sowohl Mauerabschnitte der Stadtbefestigung als auch Befunde, die mit dem Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweiterten und erneuerten Hafenanlagen in Verbindung stehen, freigelegt werden. Darüber hinaus befinden sich im Untergrund unter Umständen auch historische Straßenoberflächen und eventuell auch Abwasserleitungen, welche das Oberflächenwasser der Straßenanlieger bereits seit dem Mittelalter der Trave zuführten. +++