Von den Orgelwerken Dieterich Buxtehudes sind leider keine Autographe überliefert. Bekannt ist dieses großartige Repertoire nur durch Abschriften, die andere angefertigt haben. Zum Teil handelt es sich dabei sogar um ziemlich späte Kopien. Wie soll man diese Abschriften lesen und verstehen? Ist es überhaupt möglich, einen Urtext zu ermitteln und herauszugeben? Und mit welchen Problemen haben wir es bei der Interpretation der Orgelwerke Buxtehudes zu tun? Der Vortrag des Spezialisten für Alte Musik Ton Koopman befasst sich mit diesen Fragen.
Ton Koopman wurde in Zwolle geboren. Er studierte Orgel, Cembalo und Musikwissenschaft in Amsterdam und wurde in beiden Instrumenten mit dem „Prix d’Excellence“ ausgezeichnet.
Er formierte noch vor Beendigung seines Studiums 1969 sein erstes Barockorchester. 1979 gründete er das Amsterdam Baroque Orchestra und 1993 den Amsterdam Baroque Choir.
Zahlreiche Schallplatten- und CD-Aufnahmen dokumentieren seine umfangreiche und beeindruckende Tätigkeit als Solist und Dirigent. Darunter finden sich die Aufnahmen aller Orgelwerke und Kantaten von Johann Sebastian Bach und Dieterich Buxtehude. Er musizierte in allen bedeutenden Konzerthäusern und auf allen wichtigen Festivals auf fünf Kontinenten. Als Organist spielte er sämtliche bedeutenden historischen Orgeln.
Zahlreiche Ehrungen wurden Ton Koopman zu Teil. So erhielt er u.a. den Ehrendoktor-Titel der Universität Utrecht, die Bach-Medaille der Stadt Leipzig 2006, den Buxtehude-Preis der Hansestadt Lübeck 2012 und den Bach-Preis der Royal Academy of London im Jahr 2014.
Ton Koopman ist als Pädagoge an bedeutenden Musikhochschulen und Universitäten in Den Haag, London, Leiden und Lübeck tätig. Darüber hinaus ist er Präsident der Internationalen Dieterich Buxtehude-Gesellschaft e.V.
Gemeinsam mit der Internationalen Dieterich Buxtehude-Gesellschaft e. V.
Der Vortrag beginnt um 19.30 und findet im Großen Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5, statt. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Die Gemeinützige+++