20.September 2017, im Ostseeheilbad Travemünde. Bei dieser Senatssitzung im Gesellschaftshaus Travemünde besprachen Bürgermeister Bernd Saxe, die Senatorin und Senatoren insbesondere Themen, die diesen Lübecker Stadtteil betreffen. Unter anderem standen mündliche Berichte zum aktuellen Saisonverlauf sowie zu diversen Bauprojekten und dem Mobilitätskonzept auf der Tagesordnung. Im Anschluss fand ein informatives Gespräch mit dem Ortsrat als Interessenvertretung statt. Der Ortsrat Travemünde hat hierzu im Vorfeld der Senatssitzung eine Reihe von Punkten benannt, bei denen der Bedarf an Informationsaustausch besteht. Die wichtigsten Ergebnisse:
Saisonverlauf Lübeck und Travemünde 2017: Uwe Kirchhoff, Leiter des Kurbetriebs Travemünde, bilanzierte im Rahmen der Besprechung die Saison 2017. Demnach verzeichnete Travemünde aufgrund der Wetterlage einen deutlichen Rückgang von Strandgästen in diesem Sommer. Daher sei die Errichtung einer witterungsunabhängigen touristischen Freizeitinfrastruktur von großer Bedeutung. Die Fertigstellung des öffentlichen Schwimmbades am neuen aja- Hotel zur kommenden Saison stelle einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar - die Indoor- Freizeitangebote, die im Bereich Priwall Waterfront entstehen, bieten den Gästen in der Nebensaison oder bei schlechtem Wetter eine attraktive Alternative.
Christan Martin Lukas, Geschäftsführer der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM), erklärte darüber hinaus, dass sich auch die Baustellensituation auf den Tourismus ausgewirkt hat. So wurde in den ersten Monaten der Saison ein leichter Rückgang bei den Übernachtungen verzeichnet. Die Sommermonate sind jedoch bislang gut verlaufen. Es erfolgte ein Ausblick auf den kommenden Herbst mit vielen Veranstaltungsmomenten –angefangen vom Travemünder Lichterzauber bis hin zum Herbstdrachenfest.
Gesamtverkehrskonzept Travemünde inklusive Parken in Travemünde: Zum Stand der Konzepterstellung wurde mitgeteilt, dass aus den Anregungen der Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden derzeit drei Konzeptvarianten in Bearbeitung sind. Diese sollen im November 2017 in einer öffentlichen Veranstaltung zur Diskussion gestellt werden. Die Verwaltung beabsichtigt im 1. Quartal 2018 die Ergebnisse und Empfehlungen für ein Mobilitätskonzept Travemünde in die politischen Gremien zur Beschlussfassung einzubringen.
Priwall Waterfront: Zur weiteren Entwicklung des Gesamtprojektes wurde berichtet, dass es einen genauen Zeitplan für die Realisierung des 2. und 3. Bauabschnitts noch nicht gibt. Die bauliche Umsetzung des 1. Bauabschnitts steht derzeit im Vordergrund. Es gibt seit 2007 einen rechtsgültigen Kaufvertrag mit entsprechendem Bürgerschaftsbeschluss von 2008. Grundlage für den Start des Verfahrens für den Teilbereich 2. und 3. Bauabschnitt ist ein vorlaufender Realisierungswettbewerb für das Hotel auf Kosten des Investors.
Bertlingstraße (Vorfeld Strandbahnhof, Umgang mit ehemaliger Ladenzeile): Das Vorfeld des Strandbahnhofes wird in die geplante Neugestaltung der Bertlingstraße einbezogen. Dies wird im Rahmen des Mobilitätskonzeptes Travemünde bearbeitet. Für die einzelnen Konzeptvarianten des Verkehrskonzeptes sind verschiedene Gestaltungsvorschläge vorgesehen, die im November in einer öffentlichen Veranstaltung in Travemünde zur Diskussion gestellt werden sollen. Nach Festlegung dieser Neugestaltung für den öffentlichen Raum ergeben sich dann die Rahmenbedingungen für eine bauliche Entwicklung der Fläche der ehemaligen Ladenzeile.
Wohnungsbauentwicklung (insbes. Neue Teutendorfer Siedlung, Howingsbrook): Für die geplanten Wohngebiete „Neue Teutendorfer Siedlung“ und „Howingsbrook“ ist jeweils ein Verfahren zur Entlassung aus dem jeweiligen Landschaftsschutzgebiet und ein Verfahren zur Abweichung von den Zielen der Landesplanung sowie die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich. Die Hansestadt Lübeck hat mit der Landesplanung abgestimmt, dass zunächst das Verfahren für die „Neue Teutendorfer Siedlung“ eingeleitet werden soll. Für die Neue Teutendorfer Siedlung sind die Grunderwerbsverhandlungen des Gebietsentwicklers abgeschlossen, sodass kurzfristig ein Aufstellungsbeschluss zur Einleitung der Bauleitplanung erfolgen kann.
Maßnahmen am Skandinavienkai: Der Skandinavienkai ist im Sinne einer leistungsfähigen, kompakten Hafenanlage, die auch den Bedarf der Nachfrager der Zukunft befriedigt, weiterzuentwickeln. Hoher Massendurchsatz und eine große Anzahl von Schiffsankünften sind bei geringem Landschaftsverbrauch unter Einsatz neuer Technologien und der Steuerung der Abläufe nach betriebswirtschaftlichen Kriterien zu realisieren. Die aktuellen Planungs- und Baumaßnahmen der Lübeck Port Authority am Skandinavienkai betreffen die Ertüchtigung oder den Umbau von bestehenden Anlegern für die aktuellen und zukünftigen Erfordernisse der Reedereien sowie die Herstellung von zusätzlichen Trailerstellplätzen im anlegernahen Bereich. Zudem wird in einem weiteren Projekt die Umstellung der Hafenbeleuchtung auf LED-Technik vorbereitet.