In diesem Zusammenhang wurden auch 13 Stadtinspektor-Anwärter/innen ernannt und vereidigt, die ein dreijähriges Studium zum Bachelor of Arts /Public Administration anstreben. Dieser Studiengang wird in Kooperation mit der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz angeboten. In der theoretischen Ausbildung an der FHVD werden alle juristischen, betriebswirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen vermittelt, die für die Arbeit in der Verwaltung wichtig sind. In der Verwaltung der Hansestadt Lübeck werden während des Studiums im Trimester Wechsel verschiedene Praxisstationen durchlaufen. Bei entsprechender Berufserfahrung können nach dem Studium auch Leitungs- und Führungsaufgaben übernommen werden.
Nach der feierlichen Übergabe der Verträge hatten die neuen Nachwuchskräfte gemeinsam mit ihren Eltern Gelegenheit an einer Rathausführung teilzunehmen.
Im Anschluss erwartet die Berufsstarter zunächst ein mehrtägiges Einführungsseminar. Hier lernen sich die Auszubildenden untereinander und ihren Ausbildungsbetrieb kennen. Sie erhalten Informationen über die vielfältigen Aufgaben, die eine Kommune zu erfüllen hat und durch eine von der Jugendausbildungsvertretung vorbereiteten Stadtrallye lernen sie zugleich etwas über die Hansestadt Lübeck kennen.
Über 1200 Bewerber und Bewerberinnen hatten sich für dieses Jahr um einen Ausbildungsplatz in 18 unterschiedlichen Ausbildungsberufen beworben. Sowohl im pflegerischen als auch im gewerblich-technischen und verwaltenden Berufsbereichen bildet die Hansestadt Lübeck aus. Insgesamt wurden in diesem Jahr 76 Nachwuchskräfte eingestellt, davon sind 12 bereits im Frühjahr bei der Feuerwehr gestartet. Alle Auszubildenden und AnwärterInnen haben sich in einem zumeist mehrtägigen Auswahlverfahren durchgesetzt.
Zu den erfolgreichen Bewerbern gehört unter anderem der 18-jährige Hendrik Stempels, der ab dem 1.September 2017 bei den Entsorgungsbetrieben der Hansestadt Lübeck seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker beginnen wird. Ausschlaggebend für seine Berufswahl war ein vorheriges Praktikum: „Ich hatte in der Emil-Possehl-Schule schon viel über das KFZ-Handwerk gelernt und in einer Autowerkstatt meine ersten praktischen Erfahrungen gemacht. Aber richtig überzeugt war ich erst durch ein Praktikum bei den Entsorgungsbetrieben, weil mir hier viel vermittelt wurde, ich selbständig arbeiten konnte und man mich auch gefordert hat. Auch das gute Miteinander im Betrieb war für mich wichtig“, erklärt Hendrik Stempels seine Entscheidung für den Beruf.
Die 21-jährige Alizay Malik wird Verwaltungsfachangestellte. Auch Alizay ist über ein Praktikum auf ihren Berufswunsch gekommen. Bedeutend war für sie allerdings eine intensive Beratung auf der Ausbildungsmesse nordjob Lübeck. „Bei der nordjob habe ich am Infostand der Hansestadt Lübeck sehr viel über den Beruf der Verwaltungsfachangestellten erfahren. Mir gefällt insbesondere die Vielseitigkeit und dass ich mehrere Bereiche während der Ausbildung kennenlernen kann“, berichtet Alizay Malik. Außerdem hat sich Alizay als Schülersprecherin für Flüchtlinge engagiert und hofft auch zukünftig als Verwaltungsfachangestellte sich für die Belange von Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlicher Kulturen einsetzen zu können.
Der 18-Jährige Ali Rezai ist ein Geflüchteter aus Afghanistan und lebt seit 2015 in Deutschland. Für ihn war es anfangs nicht so leicht einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, zumal es zuerst einmal darum ging die deutsche Sprache zu erlernen. Durch mehrere Praktika in der Altenpflege sowie in der Hauswirtschaft hat er sich für eine Ausbildung zum Hauswirtschafter entschieden. „Die abwechslungsreiche Tätigkeit und die Kombination zwischen Hauswirtschaft und dem Umgang mit Menschen gefällt mir sehr gut, außerdem koche ich sehr gerne“, begründet Ali Rezai seine Entscheidung. Ausgebildet wird er in der Lehrküche der Dorothea-Schlözer-Schule.
„Gerade Flüchtlingen berufliche Perspektiven zu verschaffen, ist für uns als großer Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb ein wichtiges Anliegen. Hier bedarf es sicherlich noch vermehrter Anstrengungen, um die berufliche Integration von Flüchtlingen in der Hansestadt Lübeck noch stärker voranzubringen“ so Bürgermeister Saxe.
Wer sich für eine Ausbildung oder ein Studium im nächsten Jahr bei der Hansestadt Lübeck interessiert, sollte sich schon frühzeitig bewerben. Mehr Informationen zu den Ausbildungsberufen der Hansestadt Lübeck sind zu finden unter: www.ausbildung.luebeck.de oder www.berufe–sh.de sowie telefonisch unter:
(0451) 122-1174 und 122-1125 . +++