Veröffentlicht am 20.06.2017

10 Jahre Forum für Migrantinnen und Migranten in Lübeck

Forum leistet wichtige Arbeit und hat einen festen Platz im Lübecker Stadtgeschehen

Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck blickt auf ein zehnjähriges Bestehen mit über 100 Mitgliedern zurück. Anlässlich dieses Jubiläums gratuliert Senator Sven Schindler dem Forum: „Das Leitziel des Lübecker Integrationskonzeptes ist die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund. Ein wichtiger Schlüssel für Teilhabe ist die interkulturelle Öffnung der Gesellschaft, ihrer Organisationen und Institutionen. Nur so kann die Teilhabe an Entscheidungs- und Willensbildungsprozessen strukturell verankert werden. Das Forum als Interessenvertretung der Migrantinnen und Migranten ist der Hansestadt Lübeck bei diesem interkulturellen Öffnungsprozess nunmehr seit 10 Jahren ein verlässlicher Partner und bereichert kommunale Gremien wie die Steuerungsgruppe Integration mit seinem Fachverstand. Ich freue mich, dass das Forum aus ehrenamtlichen Kräften über einen so langen Zeitraum seine wichtige Arbeit aufrechterhalten konnte. Es hat inzwischen einen festen Platz im Lübecker Stadtgeschehen. Die Hansestadt Lübeck wird diese wichtige Arbeit auch weiterhin unterstützen, ich gratuliere dem Forum und seinem Vorstand zu seinem 10- jährigen Bestehen und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“

Am 29.Juni 2006 beschloss die Bürgerschaft die Gründung eines ehrenamtlich geführten Forums für Migrantinnen und Migranten. Gemeinsam mit diesem Forum sollten die Arbeiten für ein Integrationskonzept aufgenommen werden. Unter großer Beteiligung von über 300 Personen wurde am 20. Juni 2007 im Rahmen eines Festakts das „Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck“ im Kolosseum gegründet.

Im Laufe der Jahre haben Beschlüsse der Bürgerschaft die Forumsarbeit unterstützt und gefördert: Im August 2008 wurde der „Runde Tisch Integration“ einberufen, eine Geschäftsstelle bei der Stadtverwaltung eingerichtet sowie die Partizipation an kommunalen Gremien beschlossen (das Forum erhält alle öffentlichen Beratungsunterlagen, seit August 2009 auch jährliche Berichterstattung in den Gremien). Im November 2009 wurde das Forum an die Stabsstelle Integration bei der Stadtverwaltung angegliedert. 2010 wurde eine Steuerungsgruppe Integration gegründet, um das kommunale Integrationskonzept zu erarbeiten - im Mai 2011 wurde das geforderte Integrationskonzept mit priorisierten Zielen und Teilzielen in acht Handlungsfeldern der Bürgerschaft präsentiert. Das Forum ist mit 5 Vorstands- und Ratsmitgliedern bis heute aktiv in der Steuerungsgruppe beteiligt. Herausforderungen in den kommenden Jahren sind weiterhin Flüchtlings- und zunehmend Integrationsthemen. Immer stärker jedoch wird es auch darum gehen, den weltweit steigenden Spaltungs- und Radikalisierungstendenzen entgegen zu wirken.

Die Arbeit des Forums ist so vielfältig wie seine Mitglieder, die in der Regel in vielen weiteren Organisationen, Verbänden und Netzwerken rund um das große Querschnittsthema Migration und Integration aktiv sind. Anhand der Kernaufgaben des Forums, die in seinen Richtlinien festgehalten sind, lassen sich folgende sechs Schwerpunkte unserer Arbeit herausstellen:

  1. Das Forum vertritt die Interessen der in der Hansestadt lebenden Migrantinnen und Migranten gegenüber der Öffentlichkeit, der Bürgerschaft, den Ausschüssen der Bürgerschaft und der Stadtverwaltung. Beispielsweise werden Stellungnahmen zu Papieren der Stadtverwaltungen abgegeben und aktiv in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen mitgearbeitet.
  2. Das Forum fördert in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Informations-, Beratungs- und Kulturarbeit für Migrantinnen und Migranten. Beispielsweise werden regelmäßig themenbezogene Veranstaltungen durchgeführt und beteiligt sich am Aktionstag Diversity Day.
  3. Das Forum fördert die politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle, religiöse und rechtliche Gleichstellung und Chancengleichheit von Menschen mit Migrationshintergrund. Hierzu sind die Mitglieder im aktiven Austausch mit Verantwortlichen in Wirtschaft, Politik und Kultur und war bei vielen Projekten Impulsgeber, beispielsweise bei den Projekten Top Lotsen, Integrationskraft oder dem Interkulturellen Sommer.
  4. Das Forum begleitet die Umsetzung der interkulturellen Öffnung Sozialer Dienste und der Stadtverwaltung. Dabei ist ein Schwerpunkt die interkulturelle Öffnung der städtischen Ausbildungsbetriebe, so dass jungen Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang erleichtert wird.
  5. Das Forum beteiligt sich aktiv an der Entwicklung eines kommunalen Integrationskonzepts und dessen Umsetzung in der Hansestadt Lübeck.
  6. Das Forum betreibt eine eigene Öffentlichkeitsarbeit, wie beispielsweise eine eigene Internetseite unter www.forum-hl.de oder aufgrund aktueller politischer Ereignisse zu Veranstaltungen ein (beispielsweise die Demo gegen Hass am Holstentor).+++