Die Hansestadt Lübeck drückt ihre Betroffenheit durch die Auslage eines Kondolenzbuches im Foyer des Lübecker Rathauses aus. Das Buch ist während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 16 Uhr zugänglich.
Am 1. Oktober 1982 wählte der Deutsche Bundestag Kohl zum sechsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Die vorgezogene Bundestagswahl im März 1983 bestätigte die Regierung aus CDU/CSU und FDP.
Die Regierungskoalition schuf durch Haushaltskonsolidierung und Sparsamkeit die Grundlagen für einen dauerhaften Aufschwung. Wirtschaftliches Wachstum brachte neue Arbeitsplätze, machte Steuerentlastungen und neue Leistungen für die Familien möglich. Die stabile wirtschaftliche Basis hat es nach der Wiedervereinigung 1990 erleichtert, den „Aufbau Ost“ zu bewältigen.
Die Regierung Kohl setzte die Entspannungspolitik gegenüber den Ostblockstaaten fort und vertiefte zugleich die transatlantischen Beziehungen. Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 erkannte Kohl die Chance, die Deutsche Einheit wieder herzustellen. Er entwickelte dafür einen „10-Punkte-Plan“ und warb in den folgenden Wochen und Monaten – bei den westlichen Verbündeten wie auch gegenüber der damaligen Sowjetunion – nachdrücklich für eine zügige Wiedervereinigung. Dass die Deutschen nach über vierzigjähriger Teilung mit Zustimmung aller Partner und Verbündeten in Frieden und Freiheit wieder zusammenfinden konnten, machte Kohl zum „Kanzler der Einheit“.
Nach der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 blieb Helmut Kohl Kanzler – und war damit der erste Bundeskanzler des wiedervereinigten Deutschlands. Mit großem Engagement widmete er sich in den beiden folgenden Amtszeiten vor allem dem „Aufbau Ost“, dem Wiederaufbau der neuen Länder. Gleichzeitig trieb Kohl die Einigung Europas voran.
Die Ära Kohl endete mit der Bundestagswahl 1998, nach 16 Jahren. Er regierte damit länger als Konrad Adenauer. Bis zum Ende der Legislaturperiode 2002 blieb Kohl Abgeordneter des Deutschen Bundestages.
Helmut Kohl erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Wegen seiner Verdienste um Europa und seiner Rolle als einer der "Väter" des Euro ernannten ihn die Staats- und Regierungschefs 1998 zum „Ehrenbürger Europas“. Das New Yorker „East-West-Institute“ zeichnete ihn als "Staatsmann des Jahrzehnts" aus. Bill Clinton verlieh Helmut Kohl mit der Freiheitsmedaille die höchste zivile Auszeichnung der USA. +++