Die Universität zu Lübeck hat erstmalig im Sommersemester 2016 ein „Propädeutikum“ (griechisch: “im Voraus unterrichten“) angeboten, das studieninteressierte, geflüchtete Menschen auf ein Studium an der Universität sowohl sprachlich, fachlich als auch kulturell vorbereitet. Neben zwei Deutschkursen auf B2/C1-Niveau (B2= Selbständige Sprachverwendung / C1= Fachkundige Sprachkenntnisse) mit jeweils 16 Wochenstunden werden Unterrichtseinheiten in Mathematik, Informatik, Biologie, Physik und Chemie mit insgesamt 24 Wochenstunden angeboten.
Jedes Modul wird inhaltlich von einem Koordinator aus dem Lehrkörper betreut, die Vorlesungen und Übungen werden dann hauptsächlich von Bachelor- und Masterstudierenden durchgeführt. Somit erwerben die Studierenden die ersten didaktischen Erfahrungen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Propädeutikums wiederum profitieren nicht nur von einem jungen und frischen Unterricht, sondern erfahren nebenbei auch andere wertvolle Dinge über den Ablauf des Studiums und die Organisation der Universität, denn als Bachelor- oder Masterstudierender befindet man sich noch mitten im Studierendenleben und kann die Begeisterung des Studiums direkt vermitteln.
Eine wichtige Station für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war der Besuch des Wissenschaftspfades Lübeck. In einem Stadtrundgang mit Informationen über die Hansestadt erfuhren sie Wissenswertes über die naturwissenschaftlichen Phänomene, die die einzelnen Exponate beleuchten und erhielten den Querverweis zu den jeweiligen Verbindungen zu den Lübecker Hochschulen.
Die sieben jungen Frauen und Männer waren begeistert von den Informationen durch Dr. Ulrich Bayer, langjähriger Stadtführer und Thomas v. Massow, Projektmitarbeiter des Wissenschaftsmanagements Lübeck. Besonders eifrig testeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Exponat „Nadelscanner“ An der Obertrave. Großes Erstaunen hingegen löste der Hinweis aus, dass die Orgel in der Bürger- und Ratskirche St. Marien über 8.512 Pfeifen unterschiedlicher Größe verfügt und somit die größte Einzelorgel der Welt mit mechanischer Traktur ist.
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Möglichkeit, sowohl ihre Sprachenkenntnisse beim Stadtspaziergang zu vertiefen und anzuwenden als auch die wissenschaftlichen Phänomene praktisch zu erleben“, so Matthias Holzum aus dem International Office der Universität zu Lübeck. Und Susanne Kasimir, Wissenschaftsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, ergänzt: „Wir sind sehr glücklich, dass die Universität zu Lübeck an uns mit dem Wunsch der Führung über den Wissenschaftspfad herangetreten ist – so hatten wir die Möglichkeit, dieses Tandem aus Stadtrundgang und Führung über den Pfad erstmalig durchzuführen: Der Stadtrundgang, der WISSENschaft“
Weitere Informationen zum Propädeutikum der Universität zu Lübeck finden Sie unter www.uni-luebeck.de sowie zum Projekt „Wissenschaftspfad“ unter wissenschaftspfad.wissen-luebeck.de.
Quelle: Wissenschaftsmanagement Lübeck. +++