Im Zentrum des Vortrags von Prof. Dr. Malte Thießen, Uni Oldenburg, steht das Erinnern der Lübecker an die Bombennacht zum Palmarum 1942. Der Untergang der Altstadt und die Toten der Brandnacht haben sich tief ins Gedächtnis der Stadt eingebrannt.
Prof. Dr. Malte Thießen spürt dieser Erinnerung und ihrem Wandel von 1942 bis heute nach. Er fragt nach den Formen und Funktionen des Erinnerns für die städtische Identität und zeichnet Konflikte um das „richtige Erinnern“ nach, die bis heute die Stadt bewegen. Von den Wiederaufbaufeiern der 1950er Jahre bis zu den Demonstrationen rechter „Kameradschaften“ seit den 2000er Jahren spannt sich diese Streit- und Erinnerungsgeschichte, die Auskunft gibt über die Macht der Gegenwart über die Geschichte des Bombenkriegs.
Malte Thießen lehrt als Juniorprofessor für europäische Zeitgeschichte an der Universität Oldenburg. Zuvor war Thießen wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Lehrbeauftragter an den Universitäten Lüneburg und Hamburg sowie Forschungsstipendiat am Deutschen Historischen Institut London. Neben der Erinnerungsgeschichte des Bombenkriegs erforscht er zurzeit die Geschichte des Impfens und den Wandel von Städtepartnerschaften während des Kalten Krieges.
Im Anschluss an den Vortrag sind kritische Fragen und Diskussionsbeiträge explizit erwünscht.
Der Abend wird moderiert von Antje Peters-Hirt. Der Eintritt ist frei.
Bei dem Vortragsabend handelt es sich um den dritten, von insgesamt vier Vorbereitungsabenden für den KLOPF-KLOPF Aktionstag am Sonnabend,
25. März 2017. Zum 6. Mal lädt die Initiative KLOPF-KLOPF - Lübeck ist weltoffen e.V. in diesem Jahr zu diesem Aktionstag ein. Es geht um die Errichtung und Pflege einer Erinnerungskultur anlässlich der Geschehnisse in Lübeck an Palmarum 1942. Dazu werden am Aktionstag vielfältige themenbezogene Stadtspaziergänge vom Markt aus stattfinden.
Nähere Informationen sind im Flyer, der vielerorts in der Stadt ausliegt, sowie auf Internetseite www.klopfklopf.net zu finden. +++