In Kooperation mit der Interessengemeinschaft Dornbreite e.V., dem Wissenschaftsmanagement und weiteren Akteuren entwickelt die Hansestadt Lübeck auf der „Humboldtwiese“ einen Bewegungstreffpunkt für Jung und Alt. Das Herzstück ist ein Bewegungsparcours mit zehn Gerätepärchen. Von diesen 20 konnten bereits elf dank großzügiger Spenden realisiert werden.
Als Pilotprojekt der wissensbasierten Stadtentwicklung und Beispiel für „Public Private Partnership“ wird dort im Stadtteil durch bürgerschaftliches Engagement und Fremdfinanzierung vieler Beteiligter ein zukunftsweisendes Angebot für soziale Integration und Gesundheitsprävention entstehen. „So lag es nahe, auch über das sogenannte „Crowdfunding“ Spenden zu erbitten, einer Idee aus den USA“, erklärt Susanne Kasimir, Wissenschaftsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, „Hierbei handelt es sich um Finanzierung durch die Gesellschaft.“ Das Kernelement von Crowdfunding besteht darin, dass Geld für ein Projekt oder Vorhaben über eine Vielzahl an Geldgebern eingesammelt wird. Diese bilden die „crowd“, die ihre finanziellen Beiträge in zumeist kleinen Größenordnungen beisteuern und sich auch emotional mit dem Vorhaben identifizieren.
„Ein voller Erfolg“, freut sich Friedhelm Anderl, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Dornbreite e.V. über diese besondere Bürgerbeteiligung. „Nun wächst der Parcours in unserm Stadtteil St. Lorenz Nord um ein weiteres Gerät für Kinder und Jugendliche an, dem Schwebe-Balken-Delta, ein Gerät, das vor Allem den Gleichgewichtssinn trainiert – allen gut bekannt aus eigenen Schulzeiten.“
Der Weg zum Ziel begann im September des vergangenen Jahres. Nach einem Abstimmungsgespräch mit der Volksbank Lübeck, die eine Crowdfunding-Plattform unter dem Motto "Gemeinsam für unsere Region" eingerichtet hat, wurde ein Profil angelegt, um das Projekt möglichst anschaulich zu beschreiben und Interesse zu wecken. Kreativ sollte das Vorhaben schon sein, denn nur so lässt sich die „crowd“ begeistern. So galt es in einer Fanphase von zwei Wochen, 50 Befürworter zu finden. Danach erst schloss sich die Spendenphase an, in der potentielle Spenderinnen und Spender direkt zur Umsetzung des Projekts beigetragen haben. Diese endete am 12. Dezember 2016 mit einem überaus erfolgreichen Ausgang. Denn zusätzlich zu den 1.500,- Euro, die zur Umsetzung benötigt werden, kamen noch weitere 260,- Euro hinzu, womit auch Einbau und Einbetonierung des Gerätes gesichert sind. Zu den wesentlichen Spielregeln gehört übrigens, dass Gelder nur dann ausgezahlt werden, wenn die angestrebte Projektsumme erreicht worden ist.
„Dieser Geldbetrag setzt sich aus 64 einzelnen Spenden zusammen“, so Raoul Fuchs, der ein Jahrespraktikum beim Wissenschaftsmanagement absolviert und sich um das Projekt kümmert. „Als Gegenleistung gibt es ein "Dankeschön": „Wir verewigen alle Spender namentlich auf einer Tafel, die neben dem Gerät errichtet wird“ fügt er hinzu.
„Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“, erläutern die bei der Volksbank Lübeck eG Verantwortlichen Sabine Nosthoff und Katja Moldt das genossenschaftliche Prinzip hinter dem Konzept. Es gibt viele Projekte in Vereinen oder gemeinnützigen Vereinigungen, die diese nicht durchführen können, weil ihnen die nötigen finanziellen Ressourcen fehlen.
Alle Beteiligten an diesem Humboldtwiesen-Crowdfunding-Projekt möchten diese Art der Bürgerfinanzierung deshalb auch anderen empfehlen.
Weitere Informationen zu dem Pilotprojekt „Bewegungstreffpunkt Humboldtwiese“ unter: humboldtwiese.wissen-luebeck.de.
Ansprechpartnerin: Susanne Kasimir, Wissenschaftsbeauftragte der Hansestadt Lübeck im Haus der Wissenschaft, Breite Straße 6 – 8, 23552 Lübeck,
Tel.: +49(0)451 122 1321, Fax: +49(0)451 70 78 26-29, Mobil: +49(0)170 5 70 92 32,
Mail: susanne.kasimir@luebeck.de , www.hanse-trifft-humboldt.de . +++
Quelle: Wissenschaftsmanagement Lübeck