Hintergrund: Demenzielle Erkrankungen betreffen die Erkrankten und ihre Angehörigen gleichermaßen. Nichts ist mehr wie vorher. In den meisten Fällen wird die Pflege und Versorgung durch Angehörige und nahestehende Personen im bisherigen Wohnumfeld wahrgenommen. Die Betroffenen und die Pflegenden sind dabei nicht selten auf sich allein gestellt und wünschen sich mehr Kenntnisse über das bestehende Hilfs- und Unterstützungssystem. „Durch die Pflege zu Hause tritt eine hohe körperliche und seelische Beanspruchung ein und die Pflegenden erreichen mit zunehmender Zeitdauer ihre persönliche Belastungsgrenze. Dieser Einsatz verdient unser aller Respekt und Unterstützung. Um Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen und vorzustellen richtet sich diese Veranstaltung insbesondere an Betroffene und deren pflegende Angehörige“, so Schindler.
Die Informationsveranstaltung wurde durch den ‚Runden Tisch Demenz‘ initiiert, der in der Federführung des Bereiches Soziale Sicherung liegt. Wie auch schon der WEGWEISER DEMENZ für Lübeck wird diese Veranstaltung durch mehre Kooperationspartner getragen, insbesondere durch das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein, die Alzheimer-Gesellschaft Lübeck und Umgebung e.V., die Volkshochschule Lübeck und das Marien-Krankenhaus.
In Schleswig-Holstein leben zurzeit schätzungsweise rund 50.000 Menschen mit einer diagnostizierten Demenz. Davon etwa 5.000 in der Hansestadt Lübeck. Einhergehend mit der steigenden Zahl älterer Menschen und der höheren Lebenserwartung wird in den kommenden Jahren mit einem weiteren Anstieg dieser Zahlen gerechnet, denn das Erkrankungsrisiko nimmt mit zunehmendem Alter zu. Diese Tendenz nahm Sven Schindler, Senator für Wirtschaft und Soziales zum Anlass, das Thema „Demenz in der Kommune“ zu einem weiteren Schwerpunktthema des Gesamtkonzepts Leben und Wohnen im Alter zu machen.
„Insbesondere kann die Einbindung und Zusammenarbeit vieler Akteure mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen zu einer wirkungsvollen Zusammenarbeit in sozial- und gesundheitspolitischen Themen führen und zielgerichtete Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten sowie Aufklärung und Sensibilisierung im Themenfeld Demenz erreichen“, so Schindler. Weiter sieht er hierbei die Chance, den bereits laufenden demografischen und gesellschaftlichen Wandel aktiv mit den Kooperationspartnern zu gestalten.
Der WEGWEISER DEMENZ für Lübeck, der im März 2016 erschienen ist, zeigt den Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen Hilfen und Angebote in Lübeck in kompakter Form als Orientierungshilfe auf. Es wird hiermit das Ziel verfolgt, Sorgen und Ängsten vor den Auswirkungen der Krankheit mit Aufklärung und Information zu begegnen. Er wird auf der Informationsveranstaltung vorgestellt und zur Mitnahme bereitliegen. In digitaler Form ist der WEGWEISER DEMENZ unter www.pflegestuetzpunkt.luebeck.de erhältlich.
Weitergehende Auskünfte werden unter den Telefonnummern (0451) 122- 44 11 oder (0451) 122 -44 36 gegeben. +++