Intensiv und umfangreich werden die Prüflinge auf das erweiterte Wirkungsfeld vorbereitet. Prüfungsvorsitzende Dr. Heike Hinrich vom Landesamt für soziale Dienste bestätigt der Lübecker Notfallsanitäterschule, die organisatorisch der Berufsfeuerwehr Lübeck zugeordnet ist, eine engagierte Vorbereitung ihrer Schüler auf die Prüfung. Da alle Rettungsdienste die Umschulung bis zum Jahre 2021 abgeschlossen haben müssen, wurden bereits im Jahr 2014 erste Pilotlehrgänge durchgeführt – die jetzige Nachqualifizierung findet zum 4. Mal statt. Bisher konnten in Lübeck 46 Notfallsanitäter nachqualifiziert werden.
Im Jahr 2016 wird die Berufsfeuerwehr erstmals den kompletten Ausbildungslehrgang zum Notfallsanitäter/in anbieten. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. Sie beinhaltet neben Unterrichtseinheiten auch viele Praktika in Krankenhäusern und auf den Rettungswagen.
Hintergund: Die Anzahl der Rettungseinsätze sowie die Anforderungen an das Rettungspersonal steigen permanent an. Deshalb wurden die Voraussetzungen und der Inhalt der Rettungsausbildung an die verschärften Rahmenbedingungen angepasst und das Rettungsassistentengesetz durch das Notfallsanitätergesetz (seit 1. Januar 2014 in Kraft) ersetzt. Demnach sollen Notfallsanitäter insbesondere zum verstärkten eigenverantwortlichen Handeln befähigt werden und beispielsweise den Gesundheitszustand beurteilen (insbesondere vitale Bedrohungen) und über die Notwendigkeit eines Notarztes entscheiden, alle in der Ausbildung erlernten medizinischen Maßnahmen der Erstversorgung anwenden (auch invasive Maßnahmen) und letztendlich entscheiden, in welches Krankenhaus der Patient befördert wird.+++