Trotz des jährlichen Geburtendefizits wird Lübeck aufgrund der Zuwanderungsrate künftig an Einwohnern gewinnen. Der seit 2010 zu beobachtende Bevölkerungsanstieg wird sich auch in den nächsten Jahren zumindest bis 2025 fortsetzen.
Neben dem Zuwachs der Einwohnerzahlen sind die Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung von wesentlicher Bedeutung. Tendenziell wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter rückläufig sein, da die sogenannte Baby-Boomer-Generation, die heute 45 bis 55 Jährigen, in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen werden. Hier handelt es sich zumeist um gut ausgebildete und erfahrene ArbeitnehmerInnen. Andererseits kommen mit der Zuwanderung viele junge Menschen ins Land. Die Ausbildung und Integration dieser Menschen in den Arbeitsmarkt wird eine der wesentlichen kommunalen Zukunftsaufgaben darstellen.
Mit der Zunahme der Einwohnerzahl werden auch die Zahl der Haushalte und damit der Bedarf an neuen Wohnungen steigen. Bis 2025 wird mit einem zusätzlichen Wohnungsbedarf von etwa 3.900 Wohneinheiten gerechnet. Der Schwerpunkt des Wachstums wird bis 2020 erfolgen, so dass im Rahmen eines ambitionierten Wohnungsbaus pro Jahr rund 600 Wohnungen zusätzlich gebaut werden müssen, um diesen Bedarf zu decken. Bis Anfang 2017 wird die Verwaltung daher das Planungsrecht für ungefähr 1.400 zusätzliche Wohnungen schaffen. Der Fachbereich Planen und Bauen hat zudem im vergangenen Jahr mit dem Konzept Lübeck 2030 die Grundlage geschaffen, um den Bedarf nach zusätzlichen Wohnbauflächen zu begegnen. Um auch langfristig eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten, wird der Fokus bei der Bauflächenentwicklung auf Standorte in städtebaulich integrierten Lagen wie Brach- oder Konversionsflächen gelegt.
Weitere Daten und Graphiken zur Bevölkerungs- und Haushaltsprognose sind im Internet unter www.statistik.luebeck.de abrufbar.+++