Ein halbes Jahr nach der Lübecker Bildungskonferenz zur Inklusion „Anderssein inklusive“ hatte die Hansestadt Lübeck einen Nachmittag dem Thema Inklusion gewidmet. Eingeladen waren Landesvertreter, Schulleitungen, die Schulräte in der Hansestadt Lübeck, Lehrkräfte, Vertreter der freien Träger, Kreiselternbeirat, Jugendhilfeplanung, Behindertenbeirat sowie weitere Vertreter der Kommune.
Statements der Teilnehmer machten deutlich, wohin die Reise gehen soll. Schon jetzt sei Lübeck gut aufgestellt und trage dazu bei, dass Schleswig-Holstein mit einer Inklusionsquote von 60 Prozent bundesweit vorne liegt, betonte Gustaf Dreier, Schulrat in der Hansestadt Lübeck.
Die Fachleute sind sich einig: Gute Konzepte und Fachwissen müssen auf ganz Lübeck übertragen werden, die mit Inklusion verbundenen Ängste und Erwartungen sollen offen angesprochen werden.
Verena Schneider-Prengel, Schulleiterin an der Grundschule Lauerholz hat einen klaren Wunsch vor Augen: „In fünf Jahren haben alle Lübecker Schulen ein inklusives Konzept, das durch notwendige Ressourcen gestützt ist. Förderzentren begleiten diesen Prozess.“
Als Schulleiter der Schule Tremser Teich konnte Jörg Haltermann aus der Praxis berichten. 10 Prozent seiner Schülerinnen und Schüler haben einen sonderpädagogischen Förderbedarf und werden bereits heute inklusiv beschult. Das gelingt unter anderem durch die Zusammenarbeit im Schulnetzwerk, zum Teil mit der Schule Wilhelmshöhe (Förderzentrum). Haltermann empfiehlt den Blick auf Nachbarstaaten, wie Skandinavien oder Italien, wo bereits vor 30 Jahren ausnahmslos Sonderklassen und Förderschulen abgeschafft wurden.
Friedrich Thorn, Bereichsleiter Schule und Sport, hatte abschließend mit seinem Verständnis von Inklusion betont: „Inklusion ist individuelle Förderung zur Teilhabe statt Integration in ein bestehendes System.“
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