Auch beim Start zur zweiten Wettfahrt fuhr die Kielerin ambitioniert nah an die Startlinie – diesmal passte aber das Timing. Bernd Saxe hatte das Nachsehen und steuerte seine 12 Meter lange Yacht, mit dem schon America`s Cups gesegelt wurden, bleischwer hinterher. Susanne Gaschke ließ sich ihre Führung nicht mehr nehmen. 1:1.
Spannender konnte es nicht mehr sein. Das dritte Rennen des Volksbank Rotspon Cups sollte die Entscheidung bringen: Kiel oder Lübeck. Auch der Eigner der „Trivia“ und der Geschäftsführer der Trivia GmbH, Wilfried Beeck und Andreas Krause, unterstützten die beiden Rathauschefs. Susanne Gaschke und ihre Crew der „Trivia“ setzten alles auf eine Karte. Beim Start segelte sie gefährlich nah an die Startlinie, obwohl die Startzeit noch nicht ganz abgelaufen war. Sie verhinderte einen Frühstart nur um Zentimeter. Dann das alte Bild – Gaschke zog davon und Bernd Saxe hinterher. Auf dem Down-Wind-Kurs konnte Bernd Saxe aber seine Revierkenntnisse auf der Trave ausspielen und die eine oder andere Böe mitnehmen. An der Tonne rundeten die beiden Kontrahenten eng beieinander.
Das Zielkreuz musste entscheiden. Doch Susanne Gaschke spielte all ihre taktischen Fähigkeiten aus und hielt sich immer zwischen Ziellinie und dem 12er von Bernd Saxe. Mit knapp einer halben Bootslänge Vorsprung segelte Kiels Oberbürgermeisterin unter großem Applaus durchs Ziel und zeigte Saxe das Heck. Bei der Siegerehrung freute sich Gaschke: „Super, super, super! Das war total aufregend und mörderspannend – wir haben hart kalkuliert aber es hat Gott sei Dank geklappt“. Bernd Saxe wollte nichts davon hören, dass er als Gentleman Frau Gaschke hätte gewinnen lassen: „Nein den Vortritt gebe ich in dieser Sache nicht mal einer Dame“. Saxe konnte bisher nur dreimal gewinnen.
Damit musste Lübecks Bürgermeister, Bernd Saxe, seine siebte Niederlage im zehnten Rotspon Cup hinnehmen. Er will aber weitermachen: „Klar, hier steht der Spaß im Vordergrund. Wir versuchen es nächstes Jahr und das Jahr danach und das Jahr danach...“, sagte Saxe am Steg. 6-Liter Rotspon, vom Weinhandelshaus von Melle, gehen damit nach Kiel. Susanne Gaschke möchte den Rotwein aber ihrer Crew spendieren: „Die haben mich alles so toll beraten, dafür sollen sie sich ein Gläschen gönnen – wir stoßen dann mal an“, erklärte sie.
Quelle: Travemünder Woche; LYC, Pressekontakt: Anne Stadtfeld, a.stadtfeld@travemuender-woche.de. +++