Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, übergab das Bauwerk der Flächeneigentümerin sowie der Öffentlichkeit zur Nutzung. Das Projekt dient der naturverträglichen Erholung und wurde von der städtischen Naturschutzbehörde geplant und umgesetzt. Hohenstiege ist eine alte Flurbezeichnung und war lange Zeit der Name des Gasthauses, das heute „Bacchus“ heißt.
In vorbildlicher Art und Weise wurden bei diesem Vorhaben Naturschutz und Wassersport kombiniert. Während mit dem neuen Kanuanleger ein neuer Haltepunkt und Trittstein für Wasserwanderer zwischen Reinfeld, Bad Oldesloe und Lübeck entstand, wurden im Umfeld des Kanuanlegers gleichzeitig die naturfernen Uferbereiche renaturiert. Die in weiten Teilen desolate Uferbefestigung aus Bongossiholz wurde entfernt und durch eine kleinteilige naturnahe Ufersicherung mit Holzstämmen, Steinen, Kies- und Geröllschüttungen ersetzt. So entstehen vielfältig besiedelbare Wechselwasserzonen, in denen sich Wasser- und Sumpfpflanzen ansiedeln können. Diese bilden wiederum Ruhezonen für Fische, wie Hecht und Moderlieschen sowie Kleinstlebensräume für wirbellose Tiere wie Prachtlibellen-Larven und Sumpfdeckel-Schnecken.
Durch den neuen Anleger können Kanuten ihr Boot für eine Ruhepause problemlos verlassen. Der Anleger ist jedoch keine Einsatzstelle und daher nicht dafür gedacht, Boote für einen Kanuausflug hier ins Wasser zu lassen.
Viele Menschen und Institutionen wirkten zusammen, damit das Projekt umgesetzt werden konnte. Die finanzielle Förderung des Kanuanlegers übernahm die Possehl Stiftung. Die Flächeneigentümerin, die Parcham’sche Stiftung zu Lübeck, ermöglichte, dass der Anleger für die Wassersportler und damit für die breite Öffentlichkeit auf dem Gelände der Stiftung errichtet werden konnte. „Ich freue mich sehr, dass wir auf diese Art und Weise Naturschutz und Natur erleben, Wassersport und Erholung unterstützen können”, so Michael Haukohl, verwaltender Vorsteher der Parcham’schen Stiftung zu Lübeck.
„Ein besonderes Highlight, das auch den Ausschlag für die Standortauswahl gegeben hat, ist, dass wir hier, neben einem idyllischen Rastplatz am Wasser, eine Einkehrmöglichkeit anbieten können”, sagte Birgit Hartmann. Gastwirt Christos Sotiroudis heißt ab sofort alle Wassersportler herzlich willkommen und lädt ein, sich in seinem griechischen Restaurant „Bacchus“ mit Speisen und Getränken zu stärken.
Bei der gelungene Einfügung des neuen Bauwerks in die Natur wurden die Renaturierung der seitlichen Uferbereiche mit Landesmitteln aus der laufenden Gewässerunterhaltung umgesetzt. “Die Renaturierung ausgebauter Gewässerabschnitte ist ein wesentlicher Eckpfeiler zur Erfüllung der EG-Wasserrahmenrichtlinie, die von den EU-Mitgliedstaaten fordert, ihre Gewässer bis zum Jahre 2015 in einen guten ökologischen Zustand zu überführen”, erklärt Dr. Ursula Kühn, Leiterin der Abteilung Vorsorge und Zukunftsplanung bei der Hansestadt Lübeck. “Wir freuen uns, wenn auf diese Art und Weise viele Lübecker erleben können, wie sich durch solche Projekte an unseren Gewässern mit der Zeit positive Veränderungen einstellen”. +++