Am 19. April 2013 wurde die Lübecker Kindertagesstätte feierlich eingeweiht. Träger ist die Hansestadt Lübeck. 47 Kinder bevölkern seit Oktober 2012 das frisch gebaute Kitagebäude in der „neuen Mitte“ von Groß Steinrade. Nach den ersten Monaten sind bereits erste Erkenntnisse zu beobachten: „Das Selbstvertrauen der Kinder ist merklich angestiegen. Ich habe beobachtet, dass Kinder sich einschwingen, freier geworden sind, Bewegungen zu Liedern schnell erfassen und umsetzen, Liedvorschläge machen und Texte fast fehlerfrei wiedergeben. Auch die Krippenkinder fangen nach einigen Takten an, entsprechende Hand- oder Körperbewegungen zu bestimmten Liedern zu machen“, so Pempeit-Weyers.
Der Mehrzweckraum hat viel Platz und ist mit einem Klavier ausgestattet. Hier ist Bewegung und Konzentration gefragt und hier findet die ritualisierte Morgenrunde mit allen Kindern statt. Pempeit-Weyers ist sich sicher: „So wie die einzelnen Töne einer Partitur ein klangvolles Ganzes ergeben, so wollen wir unsere Kinder befähigen, mit Hilfe der Musik ihre Individualität zu stärken und ihren Gemeinschaftssinn zu vertiefen, um damit ein gestalterisches und erfolgreiches Leben in unserer Gesellschaft zu führen.“
Im Musikraum im 1. Stock fällt das professionelle Schlagzeug sofort ins Auge, daneben gibt es verschiedenen Gitarren, Flöten, Trommeln und andere Instrumente. Auch kleine Gitarren für Kinderhände sind dabei. Kleingruppen mit maximal 12 Kindern experimentieren und musizieren hier. Beim Einsatz von Instrumenten legen die Kinder schnell die Schüchternheit ab, erklärt Erzieherin Maike-Daniela Rodust: „Sie sind neugierig und wollen die Instrumente ausprobieren. Beim gemeinsamen Instrumenteneinsatz ist zu spüren, wie die Kinder den Rhythmus verinnerlichen und zum Beispiel zur gleichen Zeit ein Lied beenden.“ Sie selbst spielt gern Cachon und Trommel, denn alle Erzieher und Erzieherinnen dieser Kita beherrschen ein Musikinstrument. Das Kennenlernen weiterer Instrumente und immer wieder neue Musik-Erfahrungen erhofft sich die Kita von Kooperationen mit der Musikhochschule, Schulbands, Chören und Musikern. Bislang gab es schon Besuche von Veranstaltungen außerhalb der Kita, wie den „Drachentöter“ im Großen Haus des Theaters. „Wir freuen uns darauf, zukünftig viele lebendige Kooperationen zu entwickeln, die uns, den Kindern und den Eltern viel Spaß machen werden“, betont der Leiter der Kita.
Basteln von Instrumenten gehört genauso in diese Kindertagesstätte. Mit Gummibändern lassen sich beispielsweise kleine Saiteninstrumente herstellen und Rasseln aller Art sind so beliebt wie frische Luft. Nach dem langen Winter wird das Außengelände noch zum Austoben hergerichtet. „Das Konzept will eine gute nachbarschaftliche Kooperation. Es ist geplant, den gesamten Außenbereich für den Kindergarten, die Schule, das Dorfgemeinschaftshaus und den bestehenden Bolzplatz als „neue Dorfmitte“ in Steinrade zu gestalten“, erklärt Doris Oldenburg, Leiterin des Bereichs städtische Kitas.
Von 7.30 Uhr bis 16 Uhr gibt es Bildung und Förderung für eine Elementargruppe (Kinder von 3 bis 6 Jahren), eine altersgemischte Gruppe sowie eine Krippengruppe mit zehn Kindern. Auf drei Etagen verteilen sich Musik-, Spiel- und Schlafräume. In der geräumigen Kitaküche sowie in den Speiseräumen sieht und hört man andere Musik - klappernde Töpfe und Teller. +++
Für Rückfragen:
Klaus-Dieter Pempeit-Weyers, Leiter der Musikkita, Telefon (0451) 813-058 85
Doris Oldenburg, Bereichsleiterin Städtische Kitas, Telefon (0451) 122-5182
Gudrun Köhler, Öffentlichkeitsarbeit Bildungskultur, Telefon (0451) 122-5154