Veröffentlicht am 25.03.2013

OzD-Schüler entwickeln Ideen für ein klimafreundliches Lübeck

Durchdachte Konzepte werden am 20. April 2013 beim Zukunftsforum vorgestellt

Wie wollen wir in Lübeck in Zukunft leben? Wie müssen wir wirtschaften? Und wie können wir unsere Umwelt bewahren? Diesen Fragen stellten sich am vergangenen Mittwoch 65 Schüler der Klassen 9, 11 und 12 der Oberschule zum Dom (OzD). Im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten ZukunftsWerkStadt fand am 20. März 2013 in der OzD ein Jugendforum zum Thema „Ein leises und klimafreundliches Lübeck“ statt.

Die Schülerinnen und Schüler ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Nach einer Kurzvorstellung von spontanen Ideen fanden diejenigen zusammen, die ähnliche Projekte vorgeschlagen hatten. In sieben selbst gewählten Gruppen überlegte man Lösungen für ein leises und klimafreundliches Lübeck, wie beispielsweise eine autofreie Innenstadt, eine Begrünung unter dem Motto „Lübeck atmet“, bis hin zu einem Bonusprogramm für diejenigen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Dabei waren es die Schüler, die von vornherein nicht ins Blaue planen wollten, sondern die Umsetzbarkeit von Projekten sofort in ihre Überlegungen einbezogen haben. Dieses durchdachte Vorgehen wurde gewürdigt. Denn alle Ideen wurden am Ende des Vormittags bepunktet.

Die Jury, bestehend aus dem 2. stellv. Stadtpräsidenten Lienhard Böhning, Susanne Kasimir vom Wissenschaftsmanagement, Andreas Fey vom Bereich Umwelt, Robin Koerth von der Universität Kiel und Britta Schulze, Lehrerin der OzD, hatten es nicht leicht, aus den kreativen, durchdachten Ideen zu wählen. Zwei Gruppen hatten gleichermaßen die Nase vorn. Sie haben beide Ideen zur Teil-Nutzung von Fahrrädern entwickelt und diese überzeugend präsentiert. Dass „Bike-Sharing“ funktionieren kann, haben Städte wie Hamburg, Berlin oder Stuttgart bereits vorgemacht. Die Idee, die dahinter steckt, funktioniert ähnlich wie das Car-Sharing, welches vielen schon durch das „Stattauto“ bekannt ist. Mehrere Leute teilen (engl.: to share) sich die Fahrräder, die an den diversen Stationen in der Stadt zur Verfügung stehen. „Urban Gardens“ hieß die zweitplatzierte Idee, bei der die Lübecker Flachdächer begrünt werden sollen. Hierfür wollen die Jugendlichen z.B. Sponsoren bei Gartenbau- und anderen Firmen gewinnen, um so kostenlose Starterkits für die neuen Stadtgärten zu verteilen. Auch Faktoren wie die Dachstabilität ließen sie nicht außer Acht und überzeugten letztendlich mit der Idee eines Pilotprojekts direkt an ihrer Schule. Auf Platz drei sah die Jury die Projektidee „5 minutes to save the world“. Die Gruppe überzeugte mit Ihrer Idee, an einem festgelegten Tag einmal im Monat auf jegliche verzichtbare Stromquelle zu verzichten und dem vielseitigen Marketingkonzept, dass sie sich dafür überlegt hatten.

Einig waren sich die Jurymitglieder, dass die Jugendlichen die Realität im Blick haben und sehr verantwortungsbewusst Zukunft denken. Andreas Fey vom Bereich Umwelt zeigte sich beeindruckt. „Die Konzepte der Jugendlichen standen den Ideen der Erwachsenen, die beim 1. Zukunftsforum gesammelt wurden in nichts nach und wurden sehr überzeugend präsentiert“.

Am 20. April 2013 haben die Jugendlichen die Gelegenheit, ihre Konzepte beim abschließenden zweiten Zukunftsforum im cloudsters der Öffentlichkeit vorzustellen. „Ich habe viel mitgenommen und freue mich auf die Präsentationen aller Projekte und den Austausch mit den Wissenschaftlern im Rahmen des Forums“, so der positive Kommentar der Schüler. Sie bleiben dabei realistisch und zeigen in ihren Kommentaren auch die Abhängigkeit von Umsetzung und finanziellen Möglichkeiten auf.

Britta Schulze, Lehrerin an der OzD, hat das Jugendforum in der Schule möglich gemacht. Sie ist seit langem engagierte Mitstreiterin für die Wissenschaftsstadt Lübeck und hat auch dieses Mal in Kooperation mit dem Wissenschaftsmanagement Lübeck die Beteiligung von Schülern ermöglicht. Für sie ist es wichtig, dass die Jugendlichen und Ihre Ideen ernst genommen werden. Sie sind entscheidende Impulsgeber für die Stadtentwicklung. Wenn Lübeck junge Menschen und Familien begeistern möchte, in der Stadt zu leben und zu arbeiten, müssen sich genau diese Menschen wohl fühlen und an der Stadtentwicklung beteiligt werden. Mit dem Jugendforum wurde ein weiterer Schritt in dieser Hinsicht getan.

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