Der Bürgermeister schilderte, dass die Stadt zuletzt im vergangenen Jahr einen Förderantrag für einen Neubau der maroden Brücke beim Land Schleswig-Holstein (Wirtschaftsministerium) gestellt habe. Trotz der positiven Aussage des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr (LBV), Niederlassung Lübeck, habe das Ministerium die Förderfähigkeit verneint. Begründung: beim Ziegeleiweg, so der Name der Straße, die als Brücke die Verbindung nach Hamberge herstellt, handelt es sich um eine Gemeindestraße. Derart nicht „klassifizierte“ Straßen sind nach den Richtlinien des GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) allerdings nicht förderfähig. Eine Förderfähigkeit läge vor, wenn es durch einen Neubau einer Brücke (oder Straße) zu einer „Verbesserung der Verkehrssituation kommt“, wie Dr. Klotz den Gesprächspartnern erläuterte. Aus diesem Grund habe die Hansestadt Lübeck auch einen Förderantrag für den Bau einer zweispurigen Brücke über die Trave in Reecke gestellt. Die seit gestern für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrte Brücke ist einspurig und aufgrund ihres Zustandes zuvor bereits nur noch für Fahrzeuge mit einem Gewicht von unter 7,5 Tonnen zugelassen gewesen.
Bürgermeister Saxe erklärte, dass er bereits vor einigen Tagen mit dem Wirtschaftsminister des Landes, Reinhard Meyer, Kontakt aufgenommen habe, um die damalige Fördervoranfrage für einen Brückenneubau zu überprüfen. Er, Saxe, rechne mit einer Antwort aus Kiel in den nächsten 10 Tagen. Im optimalen Fall könnte ein Neubau mit bis zu 85 Prozent der Baukosten vom Land Schleswig-Holstein gefördert werden. Bei geschätzten Kosten von rund 2 Mio. Euro wären das 1,7 Mio. Euro. Die Differenz würden dann Lübeck und gegebenenfalls der Kreis Stormarn sowie das Amt Nordstormarn (für Hamberge zuständig) gemeinsam aufbringen. Ein entsprechendes Gespräch mit Landrat Klaus Plöger habe bereits stattgefunden.
Sollte die Förderfähigkeit des Vorhabens gegeben sein, so dauere es rund 6 bis 8 Wochen, ehe der Antrag genehmigt ist. Erst dann, so Dr. Klotz, könne er die Planungen für einen Brückenneubau einleiten. Diese Phase dauere für die einfachste Lösung, zum Beispiel eine Rad- und Fußgängerbrücke, etwa ein halbes Jahr, also bis zum Frühherbst 2013. In diesem Fall könnte der Neubau bis 2014 erfolgen. Aufwändigere Brückenkonstruktionen würden sowohl in Planung als auch Bauausführung deutlich länger brauchen.
Bürgermeister Bernd Saxe betonte aber, dass sich die Reecker und Hamberger auf eine längere Zeit ohne eine Straßenverbindung – zumindest für den Kfz-Verkehr – zwischen beiden Orten einstellen müssten. Seinen Kollegen, Hamberges Bürgermeister Paul Friedrich Beeck, bat er, ebenfalls beim Wirtschaftsministerium vorstellig zu werden, um sich für eine Förderung des Brückenneubaus einzusetzen. Saxe sagte abschließend: „Seien Sie versichert: wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für die Reecker und Hamberger!“ +++