in wenigen Tagen werden wir mit unseren besten Wünschen das Neue Jahr begrüßen. Höchste Zeit, um die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2012 noch einmal in Erinnerung zu rufen und einen Ausblick auf das kommende zu wagen.
Auch wenn 2012 weiterhin von der europäischen Finanzkrise geprägt war und die Hansestadt weiter durch eine tiefgreifende und anhaltende Haushaltskrise belastet wird, haben wir doch etliche richtige Weichenstellungen treffen können. Die Bürgerschaft hat beschlossen, dass sich die Hansestadt Lübeck am neuen Konsolidierungsfonds des Landes beteiligt. Erhebliche Anstrengungen sind erforderlich, um das Konsolidierungskonzept umzusetzen. So wurden die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich an der Erstellung eines Konsolidierungskonzepts zu beteiligen - in Form eines öffentlichen Internetforums konnten sie ihre Sparvorschläge nennen. Die Resonanz war überwältigend - mehr als 650 Vorschläge gingen ein und wurden anschließend von der Politik ausführlich diskutiert.
In diesem Zusammenhang ist die Entscheidung der Lübecker Bürgerschaft, den Flughafen ab 1. Januar 2013 in private Hände zu geben, sehr zu begrüßen, weil damit eine bedeutende Verkehrsinfrastruktur erhalten bleibt – insbesondere auch für den gesamten norddeutschen und skandinavischen Raum. Gerade angesichts des Tourismuskonzepts Lübeck 2020 plus, das jährlich zwei Millionen Übernachtungen bis 2020 zum Ziel hat, sind neue Linien- und Geschäftsflüge wichtig, um die Potentiale im Auslandstourismus ausschöpfen zu können.
Wie attraktiv Lübeck ist, spürt man diese Tage vor allem in der Altstadt: Besucher aus der ganzen Welt genießen das einzigartige Flair des Weihnachtsmarktes. Erstmals erstrecken sich die liebevoll dekorierten Buden bis hin zum Klingenberg. Dieser Platz ist ebenso wie der Kohlmarkt und die Breite Straße zu einem Juwel geworden: Dank des Programms „Mitten in Lübeck“ ist die Achse vom Klingenberg bis zum Schrangen aufwändig umgestaltet worden und erstrahlt nun in neuem Glanz.
Bundesweite Aufmerksamkeit galt und gilt den Ausgrabungen im Gründungsviertel. Das ZDF beschäftigte sich in seiner Wissenschaftssendung Terra X mit Lübeck. Unter dem Titel „Deutschlands Supergrabungen“ berichtet die zweiteilige Dokumentation über 18 aktuelle Grabungen in Deutschland, darunter auch die in Lübecks Gründungsviertel. Gezeigt werden Aufnahmen von der Lübecker Großgrabung als auch Funde aus dem Magazin der Archäologen. Die beiden Terra X-Folgen können in der Mediathek des Senders aufgerufen werden.
Das Gründungsviertel zieht aber nicht nur Archäologen in seinen Bann. Die Bauverwaltung bereitet derzeit die Wiederbebauung des Viertels vor - das Interesse an Architekten und potentiellen Bauherren ist außerordentlich groß! Wir können uns auf spannende Jahre freuen.
Wie Wissenschaft und normale Bürger zueinander finden, wurde im laufenden Jahr eindrucksvoll gezeigt: Lübeck als „Stadt der Wissenschaft“ gestaltete ein abwechslungsreiches Programm, das Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen und Staunen in allen Lübecker Stadtteilen ermöglichte. Wir dürfen auf die Fortsetzung im kommenden Jahr gespannt sein.
Lübecks Verbundenheit mit seinen Hochschulen ist jetzt bereits auf den Ortseingangsschildern für alle sichtbar. Seit wenigen Wochen stehen die ersten gelben Schilder mit dem Zusatz „Universitätsstadt“ an den jeweiligen Stadtteileingängen – finanziert durch großzügige Spenden!
Große Ehre widerfuhr Lübeck in diesem Jahr: Anlässlich „25 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe Lübecker Altstadt“ richtete das Bundesbauministerium einen hochkarätig besetzten Kongress in den Media Docks aus. Zwei Tage lang diskutierten Experten aus deutschen Welterbe-Stätten, aber auch aus Schweden, Estland und der Schweiz über „Stadtarchäologie und Stadtentwicklung im Welterbe“. Passend zum Jubiläum, der mittelalterliche Stadtkern Lübecks wurde 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt, gibt die Bauverwaltung eine Festschrift heraus. Die vielen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2012 sowie die Herausgabe dieser Festschrift wurden Dank der umsichtigen Unterstützung von Stiftungen ermöglicht.
Das zeigt deutlich, wie ausgeprägt der Stiftungsgedanke in dieser Stadt wirksam wird. Ohne unsere zahlreichen Stiftungen wäre Lübecks gesellschaftliches Leben ärmer und die Solidarität mit den Unterstützungsbedürftigen weniger erfolgreich umsetzbar. Der Bildungsfonds, bundesweites Vorbild für viele Kommunen, ist eins dieser vielen positiven Beispiele dafür. Dem verantwortungsvollen Engagement der Stiftungen möchten wir daher an dieser Stelle ausdrücklich danken.
Auch in diesem Jahr wurden zukunftsweisende Bauvorhaben angeschoben. Die ersten Baufelder für das Projekt „Kailine“ auf der Nördlichen Wallhalbinsel konnten erfolgreich ausgeschrieben werden. In Travemünde fanden wir einen Käufer für das Aqua-Top-Grundstück, der dort ein Hotel errichten wird. IKEA startet in Dänischburg: Das Baufeld ist bereits geräumt und im kommenden Jahr beginnt die Bauphase.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir leben weiterhin in Zeiten einer Banken- und Schuldenkrise. Keiner von uns weiß, welche Auswirkungen sie langfristig hat und vor welche Herausforderungen sie uns stellen wird. Wir sollten dennoch optimistisch nach vorne schauen, unsere Kräfte und Stärken bündeln, damit wir gemeinsam die Hansestadt Lübeck weiter nach vorne bringen. Wir wollen bewusst daran arbeiten, dass unsere Stadt liebens- und lebenswert bleibt - zum Wohle der Menschen, die in ihr leben und die zu uns kommen.
Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt und allen Menschen, denen unsere Stadt am Herzen liegt, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr.
Gabriele Schopenhauer Bernd Saxe
Stadtpräsidentin Bürgermeister
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