Die Hansestadt Lübeck hat gemeinsam mit der „Trave“ die Herausforderung angenommen und beteiligt sich im Rahmen dieses Modellvorhabens mit einem Pilotmodell zum Aufbau einer Wohnberatung für ältere Menschen. Der Wohnberatung wird eine Ausstellung über Unterstützungs- und Hilfemöglichkeiten im Alltag angegliedert.
In der Wohnberatung sollen zunächst gezielt ältere Mieterinnen und Mieter der „Trave“ zu Wohnraumanpassungsmaßnahmen beraten und informiert werden. Mit der Information, Beratung und Anpassung möchten die Hansestadt Lübeck und die „Trave“ Voraussetzungen schaffen, ein möglichst langes, selbstbestimmtes, mitverantwortliches und finanzierbares Wohnen in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Um diese Beratung kompetent ausüben zu können, hat die „Trave“ zwei Mitarbeiter zu zertifizierten Wohnberatern weiter qualifizieren lassen. Die „Trave“ verfügt über einen Bestand von rund 8200 Wohnungen und verfügt bereits heute über altengerechte sowie barrieregerechte als auch barrierearme Wohnungen.
Die integrierte Ausstellung über Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten im Alltag wird für alle Lübeckerinnen und Lübecker zugänglich sein. Mit der Wohnberatung und mit der Ausstellung im Fokus „Wohnen im Alter“ wird insgesamt das Ziel verfolgt, nicht nur Einschränkungen im Alter zu kompensieren, sondern auch die nachwachsenden Generationen von mehr Wohnkomfort profitieren zu lassen.
Die Hansestadt Lübeck ergänzt das Angebot der konkreten Wohnberatung und der Ausstellung über Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten im Alltag durch Vortrags- und Informationsveranstaltungen zu den vielfältigen Fragen rund um das Thema Leben und Wohnen im Alter.
Als eine weitere Ergänzung ist beabsichtigt, Fachvorträge zu den Fragen rund um das Thema „altersgerechter Umbau“ anzubieten. Mit der Einführung und der erhofften Etablierung der Wohnberatung setzt die Hansestadt Lübeck eine Handlungsempfehlung aus dem Gesamtkonzept Leben und Wohnen im Alter um und nimmt die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeinsam mit dem städtischen Wohnungsunternehmen offensiv an. Aufgrund der Vorreiterrolle erhoffen sich sowohl die Hansestadt Lübeck als auch die „Trave“ neben einem Kompetenzvorsprung auch eine Signalwirkung auf andere Unternehmen und andere Kommunen.
Senator Sven Schindler sieht das kooperative Modell zum Aufbau der Wohnberatung in der Hansestadt Lübeck als einen richtungsweisenden Schritt, sozial-, gesundheits- und wohnungspolitische Themen in interdisziplinärer Zusammenarbeit in Lübeck aufzugreifen und dem bereits eingesetzten demografischen Wandel aktiv zu begegnen.
Matthias Wulf, stellvertretender Leiter des Bereiches Soziale Sicherung, verwies beim Pressegespräch darauf, dass bei der Wohnberatung auch auf andere Serviceleistungen der Hansestadt Lübeck, insbesondere die Angebote des Pflegestützpunktes, verwiesen werden könne. Allerdings nur, wenn die Ratsuchenden des wünschen. Und seine Kollegin Sabine Trilke, zuständig für die Prozessbegleitung für das Gesamtkonzept Leben und Wohnen im Alter, führte aus: „Wir werden durch die Wohnberatung mit der Zeit erfahren, welche Ansprüche und Wünsche die älteren Mitbürger haben. Welche Wohnformen streben sie im Alter an, wie und wo wollen sie wohnen.“ Gemeinsam mit den Erkenntnissen der drei übrigen Kommunen des Modellprojekts solle später ein Leitfaden fürs Wohnen im Alter erstellt werden.
Die Eröffnung der Wohnberatung ist für Dienstag, 27. November 2012, um 13:30 Uhr geplant. Am Eröffnungstag wird sie geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft vorgestellt. Am Sonnabend, 1. Dezember, soll es einen „Tag der offenen Tür“ geben (Zeiten werden noch bekannt gegeben).
Die Wohnberatung am Kolberger Platz 1 ist in einem ehemaligen Ladenlokal dieses Hochhauses von 1957 untergebracht. Zum Start gibt es folgende Beratungszeiten: dienstags von 9 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr. +++