Inklusion, Ganztag, kulturelle Bildung, Berufsorientierung und Qualitätsentwicklung sind die Hauptthemen, bei deren Umsetzung die Kommunen die Bürgerinnen und Bürger im Blick haben und nicht die Hierarchien und Institutionen. Gemeinsame Verantwortung heißt die Überschrift der Münchner Erklärung , in der die Städte und Kommunen Länder und den Bund auffordern, die kommunalen Kompetenzen an der Basis gemeinsam zu nutzen, um lokale Bildungslandschaften mit der Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen als Basis des Bildungswesens weiter zu entwickeln.
Nicht das Trennende von Institutionen und Zuständigkeit von Behörden sind die konstitutiven Elemente dieser Bildungslandschaften sondern Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Nur so können die Interessen der Kinder und der Eltern in den Mittelpunkt gerückt werden, die Gräben zwischen verschiedenen Berufsgruppen überwunden und die Schnittstellen müssten etwa zwischen Kita und Grundschule überbrückt werden.
Der Prozess „Aufwachsen in Lübeck“ geht genau diesen Weg, bindet alle Akteure, besonders die der Zivilgesellschaft sowie Träger der Wohlfahrtspflege, Sportvereine und viele andere Gruppen ein. Das Holstentor ist nicht nur das Logo des Städtetages - Lübeck setzt mit seinen Aktivitäten bundesweit deutlich wahrgenommene Zeichen.
Das Land Schleswig Holstein geht aus Sicht von Senatorin Annette Borns, die die Städte aus Schleswig-Holstein ab sofort im Schulausschuss des Deutschen Städtetages vertritt, nach den neuesten Nachrichten aus Kiel noch nicht in diese zukunftsweisende Richtung wie andere Länder, etwa Nordrhein Westfalen. Dessen Schulministerin Sylvia Löhrmann warb auf dem Kongress ebenso wie der Münchner Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetages Christian Ude für diesen Ansatz.
Bildungskonferenzen nach ministeriellen Zuständigkeiten oder gar Schulformen zu organisieren ist ein erheblicher Rückschritt und nimmt keine Rücksicht auf den Diskussionstand, den Kommunen lange erreicht haben. Hier werden Gräben weiter ausgehoben statt thematisch gemeinsam zu arbeiten und damit Schnittstellen zu überwinden.
Gemeinsame Verantwortung leben auch in Schleswig Holstein - dafür wollen alle Kommunen weiter werben. Die Beispiele für gelingende Kooperation sind so überzeugend, dass die Landesbehörden dies nicht weiter übersehen können. Die Landesregierung sollte deutliche Signale setzen um den jetzt gewählten Ansatz zu korrigieren. +++