Veröffentlicht am 24.10.2012

Lübecker Bildungsfonds: Bundesweit Vorbild für Kommunen

Jetzt interessiert sich auch die Landeshauptstadt Düsseldorf fürs Lübecker Modell

Die Bilanz ist positiv: Der Lübecker Bildungsfonds ist für Kommunen und Städte ein unbürokratisches Modell für mehr Bildungsgerechtigkeit an Kitas und Schulen. Nach Schwerin, Rostock, Potsdam und Greifswald zeigt auch Düsseldorf Interesse am Konzept.

Das Modellvorhaben „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ hatte sich Anfang Oktober intensiv mit dem Bildungsfonds hinsichtlich einer Übertragbarkeit auf Nordrhein-Westfalen befasst. „Daraus lässt sich wirklich viel lernen! Den Charme des Lübecker Ansatzes macht für mich nicht nur die Pool-Lösung des Bildungsfonds als solche aus, sondern die Gesamtkonstellation aus Verlagerung von Leistungsgewährungen in die Regeleinrichtungen, einer schulformübergreifenden, sozialräumlich vernetzten Gestaltung des Ganztags und eben dem Bildungsfonds, der sozusagen ‚Leistungen aus einer Hand’ simuliert“, fasst Heinz-Jürgen Stolz, von der Koordinierungsstelle „Kein Kind zurück-lassen“ aus Düsseldorf als Fazit zusammen.

In Lübeck ist es gelungen, einzelne finanzielle Mittel zur Förderung der Kinder zu bündeln, sinnvoll an Kindertagesstätten und Schulen zu verankern und so mit Hilfe von Kommune, Stiftungen, Land und Bund allen Kindern in Lübeck gute Chancen für ihre Bildung zu bieten. Aus diesem Grund hatte die Staatskanzlei Düsseldorf den zuständigen Bereichsleiter Schule und Sport der Hansestadt Lübeck, Friedrich Thorn, dazu eingeladen, den Lübecker Bildungsfonds als best practice vorzustellen.

So soll auch in Greifswald der Lübecker Bildungsfonds umgesetzt werden. Im Rahmen der Konferenz „Zukunftsdialog: Anschwung für frühe Chancen“ hatten Vertreter der Hansestadt Lübeck sowie des Jobcenters und des Stiftungsverbunds das bewährte Modell des Lübecker Bildungsfonds präsentiert und Erfahrungen mit den Kollegen in Greifswald geteilt. Nun steht fest: Einen Bildungsfonds für Kinder und Jugendliche soll es auch in Greifswald geben. „Wir wollen die frühkindliche Bildung und Chancengleichheit unbürokratisch fördern“, betont Lela Zenk, Abteilungsleiterin Kindertagesstätten- und Hortförderung aus der Universität- und Hansestadt Greifswald.

Hintergrund: Seit 2009 unterstützt der Lübecker Bildungsfonds mit Stiftungsmitteln und öffentlichen Geldern Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien mit jährlich rund zwei Millionen Euro. 2011 wurden Mittel aus dem vom Bund finanzierten Bildungs- und Teilhabepaket integriert. +++