Die Bauarbeiten sollen am kommenden Montag, 17. September 2012, beginnen und bis zum Monatsende abgeschlossen sein. Sie werden durch die Lübeck Port Authority durchgeführt und vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) finanziert. Die Bauleitung hat Matthias Braun vom Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer; die fachliche Begleitung wird durch das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume geleistet.
Salzwiesen sind heute an der Ostseeküste aufgrund der fast überall erfolgten Hochwasserschutzmaßnahmen äußerst seltene Lebensräume geworden. Sie können sich nur auf Flächen entwickeln, die null bis 0,70 Meter über dem mittleren Meeresspiegel liegen, mehrmals im Jahr bei Ostseehochwasser überflutet und zudem beweidet werden.
Zwischen dem Hirtenberg und der Trave besitzt das Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer in der Silkteichebene Flächen, die für die Entwicklung einer Salzwiese geeignet sind. Die ehemals dort vorhandenen Überflutungsflächen sind 1932 durch die Aufspülung mit Baggersand aus der Trave vernichtet worden. 1984 wurde zwar der Silkteich durch teilweise Abgrabung der Aufschüttungsfläche wiederhergestellt, eine Salzwiese konnte sich jedoch wegen der erhöhten Lage des umgebenden Areals mit Höhen von bis zu 1,4 Meter nicht wieder einstellen. Durch die jetzt geplanten Maßnahmen stellt die Naturschutzbehörde die ehemaligen Höhen wieder her, die Voraussetzung für eine neue Salzwiese sind.
Der früher künstlich aufgeschüttete Boden wird auf knapp 5000 Quadratmeter Fläche bis auf eine Höhe von ca. 0,60 Meter über dem mittleren Meeresspiegel abgetragen und abtransportiert. Das erfolgt mit Schuten über den Wasserweg. Somit ist gewährleistet, dass die Erholungsnutzung im Naturschutzgebiet möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Die Silkteichebene ist zusammen mit dem Stülper Huk/ Hirtenberg nicht nur Naturschutzgebiet, sondern auch eingetragenes Bodendenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz. Auch die Denkmalschutzbehörde hat grünes Licht für die Baumaßnahme gegeben, da nachgewiesen ist, dass keine archäologisch relevanten Schichten oder Einzelobjekte durch die geplanten Abgrabungen beeinträchtigt werden. +++