Die Kollegen von Ordnungs- und Jugendamt waren während der Travemünder Woche täglich im Einsatz – ab 16 Uhr bis mindestens 1 Uhr nachts. Die Teams zeigten ihre Präsenz während der zehntägigen Veranstaltung auf der Festmeile und der Umgebung der TW. Je nach Besucherandrang waren bis zu zehn Mitarbeiter der unterschiedlichen städtischen Bereiche flexibel im Einsatz; im Durchschnitt sieben. Die Polizeidirektion Lübeck beteiligte sich ebenfalls an den Jugendschutzkontrollen. Sie unterstützte die Teams des Kinder- und Jugendschutzes. Des Weiteren wurde von den Fußstreifen der Polizei auf der „Meile“ Jugendliche in den Focus genommen und Kontrollen durchgeführt. Rund zehn Prozent der geschätzten fast eine Million Besucher der Travemünder Woche, also rund 100 000, sind Kinder- und Jugendliche. Der überwiegende Teil von ihnen verhielt sich unauffällig.
Kontrolliert wurden in diesem Jahr rund 200 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Eine nochmalige Steigerung zum Vorjahr, als es gut 160 Heranwachsende waren. Über die Hälfte der Jugendlichen konnte ohne weitere Maßnahmen entlassen werden. Alle anderen wurden in der Regel den Eltern übergeben, um den Nachhauseweg sicherzustellen.
Das Konzept hat die Institutionen zusammengebracht. „Durch die Vielfältigkeit der verschiedenen Kompetenzen, aber auch der Einbindung einer Präventionsveranstaltung vor Ort, werden die Jugendlichen erreicht und es kann adäquat reagiert werden. Für die kommenden Jahre sollte diese Zusammenarbeit beibehalten werden“, so Karen Wotha, Jugendschutzbeauftragte.
Neu war in diesem Jahr, dass bei Supermärkten überprüft wurde, ob Jungerwachsene Minderjährigen Alkohol besorgten und diesen gaben. In den Fällen wurde der Alkohol für die Dauer der TW beschlagnahmt und eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz erstattet.
Bei zwei Peer-Projekten, der direkten Ansprache von Kindern und Jugendlichen durch junge Erwachsene, sensibilisierten sie diese durch Gespräche und der Teilnahme an einem Quiz über den Umgang mit Alkohol – bzw. betonten, dass man auch ohne Bier und Cocktails prima feiern kann („Null Alkohol – voll Power“).
Für Karen Wotha ist klar: „Prävention ist wichtig. Es sollte nicht dem Zufall überlassen bleiben, ob Jugendliche über gesetzliche Vorschriften und Wirkungen von Alkohol auf den Körper informiert sind.“
Auch die Polizeidirektion Lübeck zieht für die diesjährige Veranstaltung eine positive Bilanz - einen kleinen Wermutstropfen bildet das letzte Wochenende.
Für die Sicherheit an Land waren täglich bis zu 60 Polizeibeamtinnen und Beamte der Landespolizei Schleswig-Holstein im Einsatz und vor Ort präsent. Personell wurden die Lübecker Polizisten von der 1. Einsatzhundertschaft aus Eutin unterstützt.
Offene Präsenz und konsequentes Einschreiten sollte auch in diesem Jahr dazu führen, das Fehlverhalten, insbesondere durch Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene sowie anderen angetrunkenen Gruppierungen, unterbunden wird. Dieses gelang überwiegend. Das Eröffnungswochenende und die Tage in der Woche verliefen aus polizeilicher Sicht eher ruhig.
Allerdings mussten am vergangenen Wochenende die eingesetzten Beamtinnen und Beamten eine Vielzahl von Einsätzen bewältigen. Auffällig war, dass oftmals Gruppierungen von jungen Erwachsenen (im Alter bis zirka 25 Jahren) daran beteiligt waren.
So kam es am Samstag, 28. Juli 2012, von 20 Uhr bis zum Morgen um 3:40 Uhr zu 34 Einsätzen auf dem Travemünder Woche Festgelände und im Anschluss daran in deren Umfeld. Die Einsatzpalette reichte von Streitigkeiten, dem Nichtbefolgen von erteilten Platzverweisen, Körperverletzungen und einer verletzten Person, welche in Glasscherben gefallen war.
Dennoch: „Gemessen an der hohen Besucherzahl blieb es bei kleineren Auseinandersetzungen. Größere Konflikte gab es in diesem Jahr nicht“, bilanziert der stellvertretende Leiter des 3. Polizeireviers, Matthias Kipp.
Begleitender Schwerpunkt war auch in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit dem Jugendschutz sowie Ordnungsdienst der Hansestadt Lübeck. „So konnten wir vor allem an den Treffpunkten der Jugendlichen hohe Präsenz zeigen“, erklärt Kipp. +++