Der Cup um eine Maxi-Flasche besten Lübecker Rotspons war ehemals der Ursprung der Travemünder Woche und wird nunmehr seit 2004 ausgesegelt. Seit vergangenem Jahr werden dafür die historischen Zwölfer „Trivia“ und „Evaine“ eingesetzt, die mit ihren 21,50 Meter Länge und den gewaltigen Segeln vor der Kulisse der „Passat“ stets für eindrucksvolle Bilder sorgen. Rücksicht auf das hohe Alter der Yachten, die bereits über 70 Jahre alt sind, nahmen die Akteure auf den Booten nicht. Mit vollem Einsatz ließen sie die Segelklassiker aufeinander los. Die Wende-Duelle waren dabei so knapp, dass Yacht-Eigner Wilfried Beeck, der bei Breitner an Bord war, mehrere Male das Herz in die Hose rutschte. „Das war schon sehr eng, aber es ist ja alles gut gegangen. Wir mussten alles geben, denn in diesem Jahr wollte ich gewinnen. Im vergangenen Jahr hatte ich an Bord von Torsten Albig ja verloren“, sagte Beeck.
Im ersten Duell erwischte die Breitner-Crew auf der „Trivia“ den besseren Start, konnte anschließend die erste Tonne besser ansteuern und war auf und davon. Die „Evaine“ mit Bernd Saxe am Ruder konterte aber im zweiten Rennen, schoss mit mehr Schwung über die Startlinie und sah schon wie die klare Siegerin aus. Dann aber kam die „Trivia“ noch einmal auf, drängelte sich an der Wendemarke in die Lücke und wollte bereits zum zweiten Mal feiern. Doch „Evaine“-Skipper Andreas Krause meldete Protest an, denn das Manöver der „Trivia“ war klar regelwidrig. So fiel die Entscheidung der Jury auch schnell. Sportminister Breitner zeigte sich als fairer Sportsmann, drehte seinen Strafkringel, der das Rennen zum Remis für die „Evaine“ entschied.
Das entscheidende Duell war dann aber eine klare Sache. Bürgermeister Saxe war an der Startlinie zu spät und sah fortan nur noch das Heck der „Trivia“ von Andreas Breitner. Saxe zeigte sich als fairer Verlierer: „Gratulation an Andreas Breitner. Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Aber wir sind nicht unzufrieden. Es hat Spaß gemacht, und ein Rennen haben wir ja für uns entscheiden können.“
Breitner freute sich über seinen Sieg: „Ich hatte einen klaren Auftrag von Ministerpräsident Torsten Albig, nach seiner Niederlage im vergangenen Jahr nun mit einem Sieg nach Hause zu kommen. Das habe ich erledigt und es ihm auch gleich per SMS mitgeteilt.“ Am Ruder einer Yacht zu stehen, war für Breitner eine Premiere: „Ich war bisher nur einmal auf einem Segelboot unterwegs und da war ich für die Verpflegung zuständig. Aber es hat alles gut geklappt. Ich habe getan, was man mir gesagt hat. Und wenn es dann hieß: links, links, nein das andere Links, dann wusste auch ich, wo ich hin sollte.“ Direkt nach dem Anlegen und einer intensiven Interview-Runde vor zahlreichen Kameras und Mikrofonen wurde Sieger Andreas Breitner die Maxi-Flasche Rotspon überreicht. Er spendete diesen edlen Tropfen der Wasserschutzpolizei in Travemünde. Revierleiter Karl Heinz Zelck gab die Flasche sogleich an den Lübecker Yacht-Club weiter, der diese zugunsten der Jugendabteilung des Clubs versteigern soll. +++