Heute zählen beide Volkskünste zu den Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit und stehen unter dem Schutz der UNESCO.
Zum großen Fundus chinesischer Theaterfiguren, Musikinstrumente, Theaterkulissen und Requisiten des TheaterFigurenMuseums gehören zahlreiche Schattenfiguren. Etliche davon sind über 100 Jahre alt und viele sind von großen Meistern hergestellt worden. Rund 60 Schattenfiguren aus der Sammlung Fritz Fey und Luise Thomae sind vom 13. Juli bis zum 21. Oktober in der Ausstellung Im Reich der Schatten – Chinesisches Schattentheater trifft Peking-Oper zu sehen. Die Ausstellung, die zugleich SHMF-Festivalausstellung ist, wurde am heutigen Morgen im Rahmen eines Pressegesprächs der Öffentlichkeit präsentiert. Die Schau steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO.
Unter den Exponaten befinden sich seltene Figuren aus der Zeit der chinesischen Kulturrevolution von 1966-1976, die in Verbindung mit Filmen, Fotografien und Requisiten die verschiedenen Facetten des Schattentheaters widerspiegeln. Das Schattentheater steht in enger Beziehung zur Peking-Oper, denn sowohl die „Roben“ der Figuren als auch die vorgetragenen Stücke sind zu einem großen Teil Übernahmen aus der Oper.
Die Ausstellung zeigt neben den Schattenfiguren seltene Peking-Oper Roben von 1930 und vermittelt in dieser Kombination die Bedeutung der symbolstarken Requisiten.
„Sowohl das chinesische Schattentheater (November 2011) als auch die Peking-Oper (November 2010) sind von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt worden.
Die Ausstellung und die Veranstaltungen leisten einen aktiven Beitrag zur Vermittlung und Forderung dieser bedrohten Kunstformen und tragen zur Erhöhung ihres
Bekanntheitsgrades in Deutschland bei. Wir freuen uns ganz besonders, dass die UNESCO die Schirmherrschaft für unsere Sonderausstellung übernommen hat“, betonte Martina Wagner, Geschäftsführerin des TheaterFigurenMuseums. Durch Kooperationen mit der Deutsch Chinesischen Gesellschaft und dem Landeskulturverband Schleswig Holstein e.V. ist die Ausstellung Teil einer regionalen und internationalen Vernetzung.
Die Ausstellung wurde mit dem renommierten Sinologen Dr. Rainald Simon aus Frankfurt und dem Künstler Xiaomin Liu vorbereitet und geplant. Begleitveranstaltungen finden in Verbindung mit dem UNIMA (Union International de la Marionette) Weltkongress in Chengu im Figurentheater Lübeck statt. Im Rahmen der Museumsnacht im August wird eine Gruppe Löwentänzer aus Schleswig Holstein auftreten und eine weitere traditionelle chinesische Volkskunst vorstellen. Die Sonderausstellung Im Reich der Schatten – Chinesisches Schattentheater trifft Peking-Oper ist Festivalausstellung des Schleswig-Holstein Musikfestivals. Im Programm des Musikfestivals tritt das Schattenensemble Laoqiang aus China parallel zur Ausstellung in mehreren Städten in Norddeutschland auf.
Das gesamte Programm ist zu finden unter www.die-luebecker-museen.de .Die Sonderausstellung ist bis zum 21. Oktober 2012 zu sehen. +++